Zukunftsmusik: Solarbetriebene Smartphones
Die Wiege der nächsten Smartphone-Generationen könnte in China liegen. Auch wenn das Land der Mitte nicht unbedingt berühmt für Innovationsgeist und Qualität ist und mit Billignetzteilen vor Kurzem eher Negativschlagzeilen machte.
Laut Medienberichten testet der chinesische Smartphone-Hersteller TCL Communication in Zusammenarbeit mit der französischen Firma SunPartner gerade Smartphones mit Solarbatteriebetrieb. Zwar gibt es bereits „Öko-Handys“ mit integrierten Photovoltaikzellen, allerdings ist die Energieausbeute noch bescheiden. Das Samsung S7550 Blue Earth schmückt sich auf seiner Rückseite mit einer solchen Technologie. Die Energie, die aus den Zellen gewonnen wird, wirkt aber eher therapeutisch auf die Akkulaufzeit des Handys.
Wie fortgeschritten die Entwicklung der chinesisch-französischen Koproduktion ist und ob die Zielmarke von 30 Minuten Gesprächsdauer überhaupt realistisch ist, scheint noch sehr spekulativ. Interessant ist das Projekt trotzdem, gerade im Hinblick auf iPhone-Besitzer, die auf ihre Handy-Cases nicht verzichten wollen: Die Entwickler setzen auf die bereits 2011 vorgestellte Wysips-Technologie (What You See is Photovoltaic Surface), bei der eine beschichtete Displayabdeckung zur Solarzelle wird.
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Sollte die Idee tatsächlich zur Marktreife kommen – immerhin wurden im Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona erste Prototypen vorgestellt – träfe das Joint Venture damit einen Nerv der Zeit, der wenig mit grüner Politik zu tun hat, als vielmehr mit dem Problem energiefressender Riesendisplays, deren Leistungsfähigkeit die eingebauten Akkus schnell aussaugt. Ein selbst ladbares Handy, dass sowohl Sonnenenergie als auch künstliche Lichtquellen sinnvoll nutzen kann, scheint ein guter Ausweg.