Zomm: „Unsichtbare Leine“ und Bluetooth-Freisprecheinrichtung
Der Zomm wird als „unsichtbare Leine für das Handy“ beworben – unser erster Gedanke dabei: Was ist das für ein Quatsch, ein Schlüsselanhänger für 100 Euro, der pfeift wenn man sein iPhone vergisst?
Ganz so schlimm ist es nicht, der Zomm kann einiges mehr und – um das Fazit vorweg zunehmen – wird zwar sicherlich keine Gadget für die Massen, könnte jedoch dem einen oder anderen Anwender sehr wohl hilfreiche Dienste erweisen.
Aber von vorne: Der kleine runde Schlüsselanhänger wird aufwändig verpackt geliefert und macht wie auch das mitgelieferte Zubehör schon mal einen hochwertigen Eindruck. In der Packung befindet sich neben dem Zomm ein Ladenetzteil, ein USB-auf-Micro-USB-Adapter, ein Schlüsselring und die Bedienungsanleitung. Nach maximal vier Stunden Ladezeit ist der Akku des Zomm bereit für mehrere Tage Verwendung – die tatsächliche Akkulaufzeit haben wir nicht getestet, diese hängt selbstredend massiv von der Nutzung des kleinen Gadgets ab.
Die Einrichtung geht ruckzuck: Der Zomm verbindet sich per Bluetooth mit dem iPhone und kann bei Bedarf über den Computer aktualisiert sowie zusätzlich konfiguriert werden. Hier lässt sich ein Name festlegen, die lokale Notrufnummer einspeichern oder die Reichweite der „unsichtbaren Leine“ modifizieren.
Fertig eingerichtet, hängt man sich den kleinen Knopf nun an den Schlüsselbund und schaltet ihn an. Ein regelmäßiges dezentes Aufleuchten signalisiert, dass der Akku geladen und das iPhone in der Nähe ist. Sobald sich dieser Zustand ändert (je nach Umfeld in ca. 5 – 15 Meter Entfernung) wird es laut. Zunächst macht eine kurze Vibration sowie hektisches Blinken auf das „fehlende“ iPhone aufmerksam – reagiert man nicht gleich, ertönt zusätzlich ein lauter Signalton. Die Warnhinweise lassen sich mit einem Knopfdruck abstellen, sobald das iPhone wieder in Bluetooth-Reichweite ist, signalisiert der Zomm mit einem dezenten Ruckeln die erneute Verbindung. Hat man seinen Schlüssel dabei, vergisst man sein iPhone so schon mal garantiert nicht mehr zuhause.
Die zweite wesentliche Funktion des Zomm ist die mögliche Nutzung als Freisprecheinrichtung. Eingehende Anrufe lassen sich direkt mit dem Schlüsselanhänger annehmen, über den integrierten Lautsprecher sowie eine kleine Mikrofonöffnung kann zudem auch frei telefonieren. Das ganze funktioniert recht gut, auch wenn der Zomm auf dem Tisch liegt – berauschende Gesprächsqualität darf man dabei allerdings nicht erwarten.
Noch ein interessantes Feature: Der Zomm signalisiert eingehende Anrufe durch seine blauen Blinklichter und ein lautes Audiosignal mehr als deutlich. Dies könnte sich vor allem in geräuschvollem Umfeld für so manchen iPhone-Nutzer als praktisch erweisen.
Dritter und letzter Funktionsbereich sind die integrierten Notrufe. Per Tastenkombination lässt sich mit dem Zomm ein lautes Alarmsignal aktivieren, zudem kann man ebenfalls über einen besonderen Tastendruck direkt die örtliche Notfallnummer anwählen. Auch diese Funktionen haben für so manchen Nutzer sicher ihre Berechtigung.
Also an sich ein ganz nettes Feature-Paket. Bleibt einzig und allein Preis von 99 Euro, der uns vom Gefühl her dann doch etwas zu hoch für eine allgemeine Kaufempfehlung erscheint. Wer jedoch genau die oben beschriebene Funktionalität sucht, ist mit dem Zomm sehr gut bedient. Allerdings habt ihr damit dann auch wieder ein Gerät mehr im Haus, um dessen Akkustand sich regelmäßig gekümmert werden will.
Die Verlosung ist abgelaufen – gewonnen hat Jens aus Neu Isenburg.