Zattoo-Chef rechtfertigt Preiserhöhung: „Wir werden oft kopiert…“
Am 9. April, im Zuge der damals bekanntgegebenen Programmerweiterung, hob der TV-Streaming-Pionier Zattoo die Kosten für seine HiQ-Abos deutlich an.
Kunden die den werbefreien Zugriff auf das Zattoo-Vollprogramm in Anspruch nehmen wollen, müssen inzwischen ganze 10€ pro Monat für den Premium-Zugriff auf die TV-Applikation zahlen.
Kosten, für die es im Gegensatz zum Schweizer Zattoo-Angebot noch kein 7-Tage-Archiv gibt und zudem auch keine Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl an Sendungen langfristig (und auch nach der Ausstrahlung) zu speichern.
Kritik ist da natürlich vorprogrammiert.
So sah sich der TV Anbieter in den letzten Wochen zahlreichen Leser-Zuschriften, Wortmeldungen aus sozialen Netzwerken und Twitter-Botschaften gegenüber ausgesetzt, auf die der Zattoo-CEO Nick Brambring heute mit einem offenen Brief an seine Nutzer in Deutschland reagiert hat.
Wir zitieren auszugsweise:
Harte, aber faire Kritik gab es dagegen für eine Preiserhöhung. […] Den Preis unseres kostenpflichtigen Angebots (“HiQ”) in Deutschland haben wir deutlich auf EUR 9.99 erhöht. Das war leider notwendig, um unsere stark gestiegenen Kosten tragen zu können. Neben 19% Mehrwertsteuer und 30% Gebühren (im App Store) zahlen wir pro Nutzer für Rechte und Streaming. Auf Zattoo laufen nur die TV-Sender, für die wir die Rechte klären können. Dazu sprechen wir mit Sendern und anderen Rechte-Inhabern. Inzwischen konnten wir, auch motiviert durch Nutzer-Feedback, alle großen Sender für unser kostenpflichtiges Angebot gewinnen. Auch in unsere Technologie haben wir investiert, um den wachsenden Ansprüchen an Qualität, Verfügbarkeit auf diversen Geräten und mobilen Empfang gerecht zu werden. […] inzwischen sind Zattoo und Internet-TV fast Mainstream. Wir werden oft kopiert, zum Teil von selbsternannten Erfindern. Das macht uns stolz und treibt uns an, unser Angebot an Sie immer weiter zu verbessern.
Und wir suchen nach finanzierbaren Möglichkeiten, Ihnen wieder ein günstigeres Angebot machen zu können.
Mehr Substanz und Hinweise auf zukünftige Veränderungen müssen im Brief leider vergeblich gesucht werden.