Zäher Start in Australien: Banken boykottieren Apple Pay
Die australischen Banken scheinen bei Apple Pay nicht so recht mitspielen zu wollen. Einem Zeitungsbericht zufolge machen die Institute dem dort erst kurze Zeit verfügbaren Apple-Bezahlsystem den Start bewusst schwer.
Der australische Politiker Ed Husic hat in dieser Angelegenheit an die Bankenaufsicht und die Zentralbank des Landes zum Handeln aufgefordert. Seiner Ansicht nach sorgt die Praxis der Banken dafür, dass die Bürger seines Landes mit Blick auf die verfügbaren Bezahlverfahren nur eingeschränkte Wahlmöglichkeiten haben. Bislang unterstützt nämlich keine einzige australische Bank das neu eingeführte System, lediglich American-Express-Kunden können „Down Under“ mit ihren iPhones bezahlen.
Der Grund für die Boykotthaltung der Banken ist vermutlich bei den von Apple festgelegten Gebühren zu suchen. Apple kassiere in den USA derzeit 0,15 Prozent von jedem Apple-Pay-Umsatz und fordere den selben Obolus auch in Australien. Dies übersteige den Teil, den die Banken mit solchen Transaktionen erwirtschaften allerdings deutlich. Kreditkartenfirmen haben da mit ihren traditionell hohen Gebühren deutlich mehr Spielraum. So sei offenbar auch Mastercard an einer Apple-Pay-Partnerschaft interessiert, Visa dagegen positioniere sich auf Seite der Banken.
Ein weiterer Motivator für die Boykotthaltung sei die Tatsache, dass in Australien bereits verschiedene Mobile-Payment-Systeme mit Beteiligung der Banken erfolgreich am Markt sind.