Überfreundliche Überforderung
Wirtschafts Woche: „Der Apple Store ist der Arsch…“
„…mit dem Apple alles wieder einreißt, was der Konzern vorher mit Hochglanz-Marketing aufgebaut hat.“
Unter der Überschrift Überfreundliche Überforderung hat der Handelsblatt-Redakteur und WDR-Moderator Marcus Werner eine WiWo-Kolumne über seinen Service-Besuch im Berliner Apple Store verfasst und lässt hier nicht nur seinem Unmut über den anvisierten aber fehlgeschlagenen iPhone-Tausch freien Lauf, sondern warnt auch vor einer Falle, in die man als Filial-Besucher tappen kann: Dem Apple-Store-Syndrom.
Zwar sind weite Teile des kritischen Erfahrungsberichtes eher belanglos denn als Beleg für eine gescheiterte Kundenkommunikation zu werten – ohne Termin wird man auch in der Autowerkstatt warten müssen – zwischen den Zeilen offenbart der Text jedoch auch ganz substanzielle Probleme der Hauptstadt-Filiale.
So zitiert Werner die Store-Managerin mit den Worten:
Wir müssen in diesem Store halb Osteuropa mit abdecken. Wir sind einfach zu wenig Leute. Guck dich um. Wenn du dringend bedient werden willst, dann empfehle ich dir: Geh zu Gravis. Allerdings bekommst du da kein Ersatzgerät.
Zum eigentlichen Problem: Das Gerät des Kolumnisten hat mit dem Akku-Problem zu kämpfen, das für den plötzlichen Shutdown betroffener iPhone-Modelle sorgt – ifun.de berichtete.
Da ihm der postalische Express-Austausch zu umständlich erschien, wurde Werner, bewaffnet mit der Zusatzversicherung Apple Care+, im Store vorstellig und fordert den sofortigen Gerätetausch sowie ein grundsätzlich kulanteres Verhalten ein. Apples Angebote, einen der nur schwer zu ergatternden Termine zu vereinbaren, den Defekt innerhalb der nächsten drei Stunden zu adressieren oder einfach doch auf den Express-Austausch zu setzen lehnte der Coach, Moderator und Buchautor ab.
Werner diagnostiziert: Der Apple Store ist die Achilles-Ferse Cupertinos.