Windows Phone am Boden: Microsoft gibt auf
Damit hatten selbst die pessimistischsten Marktbeobachter nicht gerechnet, als Microsoft vor etwas mehr als 30 Monaten die Übernahme des finnischen Handy-Fertigers Nokia für 7,2 Milliarden US-Dollar ankündigte: Die Windows-Macher verabschieden sich heute fast vollständig von ihren Smartphone-Ambitionen.
Nur eine Woche nachdem Microsoft den Verkauf des Featurephone-Geschäftes an eine Tochter des Apple-Zulieferers Foxconn besiegelte, kommt es nun zu weitreichenden Veränderungen in der Smartphone-Sparte des Windows Phone-Anbieters.
Streamlining der Smartphone-Sparte
Das Unternehmen kündigte in einer heute verschickte Pressemitteilung nicht nur massive finanziellen Belastungen bezüglich der bevorstehenden Umstrukturierung des Smartphone-Geschäftes an – die Kosten sollen sich auf $950 Millionen Dollar beziffern, $200 Millionen davon für Mitarbeiter-Abfindungen – auch die Angestellten müssen sich auf harte Einschnitte vorbereiten.
Fast 2000 Jobs werden gestrichen
Insgesamt will Microsoft 1850 Jobs in der Smartphone-Sparte abbauen, allein 1350 Stellen fallen dabei in der finnischen Microsoft Mobile-Abteilung weg.
Auch wenn Microsoft selbst etwas euphemistisch vom „streamlining of [the] smartphone hardware business“ sprich, sind die Implikationen eindeutig: Der Windows-Konzern will sich zukünftig auf Unternehmenskunden spezialisieren und scheidet aus dem Consumer-Konkurrenzkampf mit Apple und Google aus. Zwar werde man aktuelle Geräte weiter mit Aktualisierungen versorgen, wolle sich zukünftig jedoch auf den Bau universeller und plattformübergreifender Apps konzentrieren. Schade.
Microsoft-Chef Satya Nadella kommentiert:
„We are focusing our phone efforts where we have differentiation — with enterprises that value security, manageability and our Continuum capability, and consumers who value the same. We will continue to innovate across devices and on our cloud services across all mobile platforms.“