Wie euch Apples iOS 8 gegen passives Bewegungs-Tracking schützen wird
Wenn eurer iPhone keine aktive W-Lan Verbindung aufbauen kann, sondern für einen Netzzugang auf die Mobilfunkanbieter angewiesen ist, streicht das iPhone-Betriebssystem nicht einfach die Segel, sondern testet in Abständen von wenigen Sekunden ob nicht doch ein W-Lan-Zugangspunkt verfügbar ist, mit dem ihr in der Vergangenheit bereits gesprochen habt.
Um zu prüfen ob ihr euch in der Umgebung bekannter HotSpots aufhaltet verschickt das iPhone sogenannte Probe Requests, kleine Pakete mit den das iPhone einmal in die Runde fragt: „Hallo, ich bin es, das iPhone von Tom. Gibt es hier ein W-Lan-Netz das mich bereits kennt? Ich bin auf Verbindungssuche.“
Ein gutes Feature, keine Frage, ist die aktive W-Lan Suche des Apple-Smartphones doch der Grund, warum ihr beim Öffnen der Tür sofort mit dem Heimnetzwerk verbunden seid.
Die «Probe Requests», die sich standardmäßig mit der Mac-Adresse des iPhones melden – eine individuelle Kennziffer, die das W-Lan-Modul des iPhones ausweist – können unter Umständen jedoch auch missbraucht werden. Gerade in den USA setzen große Supermärkte, Einkaufszentren und Veranstaltungsgebäude auf eine W-Lan-Infrastruktur deren Empfänger die «Probe Requests» der aktiven Mobilfunkgeräte mitlesen und so individuelle Nutzer tracken können.
Wie lange befindet sich der Kunde, dessen iPhone seine «Probe Requests» mit der Mac-Adresse XYZ auszeichnet, bereits in der Lebensmittelabteilung? Wie lange halten sich die Messe-Besucher im Schnitt in Halle 1 des Kongress-Gebäudes auf? Kehrt die Gruppe, deren Nachfragen immer zeitgleich bei uns aufschlagen, noch mal zurück zum Eingang oder gehen sie nur einmal durch die Ausstellung?
Fragen, die sich durch das passive Tracking der iPhone-Anfragen nach vorhandenen Hot-Spots problemlos beantworten lassen.
Dies ändert sich in iOS 8.
In seinem Herbst-Update wird Apple nicht mehr die feste Mac-Adresse des nachfragenden iPhones im «Probe Requests» notieren, sondern eine zufällig gewürfelte Mac-Adresse übertragen. Das individuelle Nutzer-Tracking wird dann nicht mehr möglich sein.
Mit iOS 8 wird sich Apple noch stärker als Datenschutz-Company positionieren als bislang. Für den Endnutzer hat die Abgrenzung gegenüber Google ausschließlich positive Folgen.
Eine Entwicklung, die wir mit einem Lächeln auf den Lippen beobachten.