"Social Chat"
Whisper ist längst nicht so anonym wie ihr glaubt
Benutzt jemand von euch die Chat-App Whisper in Verbindung mit der Hoffnung, dass dies wie versprochen anonym geschieht? Fehlanzeige. Laut Recherchen des Guardian speichern die Anbieter der App allerlei Informationen im Zusammenhang der Nutzung, inklusive der Geodaten der Anwender.
Hochbrisant sind insbesondere die Guardian-Enthüllungen mit Blick auf die gespeicherten Ortsdaten der Whisper-Nutzer. Laut dem Nachrichtenmagazin werden nämlich auch Ortsangaben von Anwendern gespeichert, welche die Ortungsdienste expliziert deaktiviert haben. Die Ortung erfolgt dann offenbar anhand der IP-Adressen der Nutzer. Darüber hinaus existieren laut dem Bericht durchsuchbare Datenbanken mit Nutzerinformationen, darunter auch Whisper-Beiträge, von denen ihre Verfasser glauben, sie seien gelöscht.
Whisper widerspricht
Die vom Guardian veröffentlichte Liste der Anschuldigungen ist lang, unter anderem sollen Whisper-Mitarbeiter gezielt interessante Nutzer überwachen sowie Informationen an Regierungsbehörden weiterleiten. Whisper-Kopf Neetzan Zimmerman reagiert derweil gereizt und widerspricht den Anschuldigungen über Twitter. Ergänzend versucht ein weiterer Whipser-Manager durch ein Statement die Wogen zu glätten. Der Anschuldigung mit Blick auf die Geolokalisierung wird allerdings gleich mal nicht grundsätzlich widersprochen, man erfasse zwar Daten, diese seien allerdings sehr ungenau…
Auch wenn die Anschuldigungen des Guardian bislang nicht belegt sind und man dem Whisper-Team zumindest noch Gelegenheit geben sollte, sich ausführlich zu erklären. Die Diskussionen um Whipser heute und vor ein paar Tagen um Snapchat zeigen, wie blauäugig es in vielen Fällen ist, den Sicherheitsversprechungen der Firmen zu vertrauen. (Danke Ralf)