WhatsApp-Kauf: Facebook bittet EU um zustimmendes Nicken
Die Übernahme des Messengers WhatsApp durch das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook, wähnten wir bereits in Sack und Tüten – das Zuckerberg-Unternehmen hat jedoch das Tempo der Firmenfusion verringert und die EU-Kommission jetzt um eine formale Überprüfung der kartellrechtlichen Implikationen gebeten. Aus eigenen Stücken.
So berichtet das Wall Street Journal zur Stunde über die proaktive Kommunikation der Facebook-Verantwortlichen mit dem für Kartellrecht zuständigen Teil der EU-Kommission. Facebook, so die Einschätzung eines Branchenbeobachters, scheint mit der nun durchgesickerten Anfrage an die EU, länderspezifischen Überprüfungen der Fusion in mehreren Staaten ausweichen zu wollen.
The social-network company’s request is an unexpected twist in the deal, which has already been approved in the U.S. but raised concerns among Europe’s telecom companies. The EU wasn’t expected to review the deal because the acquisition is unlikely to materially boost Facebook’s revenue.
Die Mitgliedsstaaten haben nun zwei Wochen Zeit der bindenden Überprüfung durch die Kommission zu widersprechen – melden sich keine kritischen Stimmen zu Wort, kann sich Facebook einen Blanko-Pass der Kommission ausstellen lassen, der die Übernahme des Messenger WhatsApp in allen Ländern der EU rechtssicher machen würde.
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Mit Blick auf die 2011 abgenickte Skype-Übernahme durch Microsoft, scheinen dem Facebook-Vorhaben momentan keine Hürden im Weg zu stehen. Mit der Anfrage Betritt die Kommission jedoch Neuland – Umfang und Ton der Reaktion dürfen also dennoch mit Spannung erwartet werden.
Das Wall Street Journal schreibt:
The potential for a European review is a surprise after the WhatsApp deal was approved in April by the U.S. Federal Trade Commission. As part of its approval, the FTC warned that Facebook and WhatsApp must give consumers notice and obtain consent before sharing information beyond their current privacy settings.