Überprüft eure Datenschutzeinstellungen
WhatsApp erneut in der Kritik: Telefonnummer genügt für Abfrage persönlicher Infos
Haben wir uns kürzlich noch über die Anstrengungen von WhatsApp gefreut, den Schutz der Chat-Inhalte zu verbessern indem auch die Datensicherungen in der Cloud verschlüsselt auf den Apple-Servern abgelegt werden, so verdient die Facebook-Tochter mit Blick auf eine im Zusammenhang mit ihrer Web-Version stehende Schnittstelle Kritik. Ausgewählte Nutzerinformationen lassen sich durch die schlichte Eingabe einer Telefonnummer mit entsprechendem Sachverstand ungehindert abrufen.
Der niederländische Entwickler Loran Kloeze beschreibt in seinem Blog, wie er mit Hilfe eines selbstgebastelten Scripts die Profilbilder, Statusmeldungen und Informationen zum Onlinestatus von WhatsApp-Nutzern abrufen konnte. Dabei ist es nicht einmal erforderlich zu wissen, ob eine Nummer bei WhatsApp bekannt ist. Klozes Programm ist so konzipiert, dass es zufällige Telefonnummern generiert und die von den WhatsApp-Servern zurückgespielten Ergebnisse in einer Datenbank sammelt.
Der Entwickler hat Facebook auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht, dort sieht man die Angelegenheit allerdings erstaunlich entspannt. Die Tatsache, dass sich durch die Eingabe einer Telefonnummer nicht nur abfragen lasse, ob diese bei WhatsApp registriert ist, sondern auch das Profilbild sowie Statusinformationen ausgeliefert werden, sei kein Fehler im System. Wenn ein Nutzer damit nicht einverstanden sei, könnte er seine Privatsphäre-Einstellungen entsprechend anpassen.
Nun ist jedoch nicht davon auszugehen, dass viele WhatsApp-Nutzer diese Einstellungen entsprechend setzen. Mit einer derartigen Gesprächsfreudigkeit der WhatsApp-Server dürfte kaum jemand rechnen. Dabei ist die Befürchtung von Kloeze, jemand könne auf diese Weise umfangreiche Datenbanken mit Telefonnummern und den verfügbaren zugeordneten Infos keineswegs unbegründet. In Zeichen von „Big Data“ sind solche Sammlungen bares Geld.
Wenn ihr diese Zugriffsmöglichkeit soweit wie möglich unterbinden wollt, müsst ihr die Datenschutzeinstellungen von WhatsApp anpassen. Standardmäßig kann jeder eure Lesebestätigungen, den "zuletzt online"-Zeitstempel, persönliche Infos sowie das Profilbild sehen. Über die Einstellungen der App lässt sich festlegen, dass diese Informationen nur für persönliche Kontakte oder gar nicht freigegeben werden.