Update
WhatsApp: Android-Applikation speichert VoIP-Telefonate ungefragt
Update 9:52 Uhr – Martin Holland hat mit WhatsApp gesprochen und entwarnt:
Wie der Sprecher von WhatsApp versicherte, handelt es sich bei Version 2.12.45 um eine „geleakte und rein interne Version von WhatsApp, die von den Programmierern für das Testen und die Fehlerbehebung bei VoIP-Telefonaten genutzt wird.“.
Original-Artikel
Blogger Jens Herforth sorgt mit seinem WhatsApp-Hinweis für große Schlagzeilen: WhatsApp speichert eure VoIP-Telefonate.
Die Gespräche, so die erste Bestandsaufnahme, werden beim Einsatz der Android-Version 2.12.45 im internen Speicher des Gerätes abgelegt, in mehrere Archiv-Dateien gesplittet und ohne Wissen der Anwender im WhatsApp-Verzeichnis „/Media/WhatsApp Calls“ gesichert.
Jens schreibt:
[…] Diese Funktion bedarf weder eine Aktivierung seitens des Nutzers, noch eine Deaktivierung durch den Angerufenen. Der Anruf wird allerdings nicht als vollständige Datei gesichert, sondern in drei unterschiedliche .wav.gz (Archive, können einfach wie eine ZIP-Datei entpackt werden) unterteilt. Eine Datei beinhaltet die Aufnahme des eigenen Telefons, die andere Datei enthält die Aufnahmen des Gegenübers.
Das „Feature“, das in aktuellen Beta-Versionen des Messengers nicht mehr vorhanden zu sein scheint, überträgt die Gespräche nicht auf fremde Server und scheint derzeit nur die Android-Version zu betreffen. Auf iOS wurde ein ähnlicher Abgriff der eigenen Gespräche bislang nicht beobachtet.
Ob sich WhatsApp einen Verstoßen gegen § 201 (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes) ankreiden lassen kann ist aktuell noch unklar – die WhatsApp-Verantwortlichen haben sich zur Speicher-Funktion jedenfalls noch nicht geäußert.
Ein Beispiel-Mitschnitt lässt sich hier auf Google Drive aus dem Netz laden.