Bürger Info & Warn App
Katastrophen-Warn-Apps NINA und BIWAPP werden zukünftig kooperieren
Die hierzulande verfügbaren Katastrophen-Warn-Apps geben seit ihrer Verfügbarkeit eine ähnlich schlechte Figur wie die offizielle Terror-Warn-Applikation SAIP des französischen Innenministeriums ab.
Während die SAIP-Anwendung geschlagene drei Stunden benötigte um auf die Tragödie von Nizza zu reagieren, fallen NINA und KATWARN mit fehlerhaften Meldungen, verqueren Zuständigkeitsregelungen und einer Entwicklung auf, die offenbar am Bedarf der Behörden vorbei konzipiert wurde.
Zur Erinnerung:
- KATWARN versagte im Rahmen des Münchner Amoklaufes vom 22. Juli weitgehend
- Die Berliner Feuerwehr löste im Dezember einen KATWARN-Fehlalarm aus
- Der Polizeipräsident der Hauptstadt erklärte: „Wir brauchen KATWARN nicht“
- NINA wird nicht von allen Bundesländern eingesetzt.
Zumindest in Teilbereichen des unüberschaubaren Zuständigkeits-Gerangels soll jetzt etwas Ordnung einkehren. So soll die Warn-Apps des Bundes NINA jetzt mit der BIWAPP-Lösung kooperieren, die von vielen Landkreisen zum Absetzen relevanter Warnmeldungen eingesetzt wird.
Egal ob Chemieunfall, Großbrand oder Terroranschlag – in Ausnahmesituationen zählt jede Sekunde, um Schlimmeres zu verhindern. Für nationale Katastrophenwarnungen ist der Bund zuständig. Er warnt mobil über seine Notfall-Informations- und Nachrichten-App, kurz NINA. Für lokale und regionale Meldungen sind die Städte und Landkreise verantwortlich. Inzwischen setzen knapp zwei Dutzend Landkreise in sechs Bundesländern auf BIWAPP als ihre offizielle Warn-App. Jetzt haben sich BIWAPP und NINA auf eine nationale Kooperation verständigt.
Nutzer von BIWAPP erhalten neben den lokalen Eilmeldungen ihrer Kommune nun auch die bundesweiten Warnungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über ihre Warn-App.
BIWAPP beschreibt sich selbst als „umfassendes mobiles Bürgerinformationssystem“, das nicht nur Katastrophenwarnungen ausgibt sondern auch wichtige lokale Meldungen (von Schulausfällen über Vogelgrippe bis hin zu örtlichen Einschränkungen z. B. durch Unfälle, Ölspuren oder Wasserrohrbrüche) veröffentlicht. Auch die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind integriert.