Video-Streaming-Dienste: Amazon vor Netflix und Sky
Die Nutzung der hierzulande verfügbaren Video-on-Demand-Angebote miteinander zu vergleichen fällt schwer. Zum einen fehlen offizielle Zahlen, zum anderen ist unklar wie viel Prozent der Prime-Nutzer überhaupt auf den Video-Katalog ihres Inklusiv-Angebotes zugreifen.
Nun hat die Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia eine Studie zum deutschen Nutzungsverhalten vorgelegt und beleuchtet die Popularität der verfügbaren, kostenpflichtigen Video-on-Demand-Dienste.
Sollten die Zahlen der Online-Umfrage unter gut 2000 Anwendern ab 14 Jahren verlässlich sein, zeichnet die Auswertung ein deutliches Bild: Aktuell nutzen 43 Prozent aller Onliner in Deutschland kostenpflichtige VoD-Angebote und sorgen damit für einen Umsatz von rund 423 Millionen Euro.
Unter den 38 kostenpflichtigen VoD-Angeboten in Deutschland dominiert aktuell das Angebot des Online-Händlers Amazon mit 32 Prozent. Netflix vereint die Zugriff von 17 Prozent VoD-Nutzer auf sich und kommt damit auf den zweiten Platz. Anschließend folgen (12%), maxdome (11%) und Google Play (10%).
André Wiegand, Geschäftsführer von Goldmedia, merkt an:
„Derzeit kämpfen verschiedene, finanzstarke ‚500-Pfund-Gorillas‘ wie Amazon, Netflix und Google, aber auch Pro7 mit maxdome und Sky um mehr Marktanteile in Deutschland. Die Ergebnisse sind vielfältigere Inhalte, niedrigere Preise und besserer Service.
Wie unsere Analysen zeigen, wird die zunehmende Verbreitung von VoD insbesondere durch junge Nutzer unter 30 Jahren getrieben – und diese bevorzugen ganz klar Abos. Der S-VoD-Markt wächst deshalb besonders stark. […] Ein noch größeres Wachstum ist vorstellbar, wenn die Mobilfunknetzbetreiber zeitnah Datentarife für Pay-VoD-Angebote einführen.“
Gerade im mobilen Bereich macht der Datenhunger der Dienste den Unterwegs-Zugriff derzeit noch nicht sehr attraktiv. Zwar hat Amazon sein Angebot inzwischen um eine Offline-Funktion erweitert, Konkurrent Netflix bietet die Option – trotz gegensätzlicher Gerüchte – bislang aber noch nicht an.
Dabei würde gerade Netflix die Offline-Option gut zu Gesicht stehen. Allein in den vergangenen zwei Jahren ist der Netflix-Katalog um 2000 Titel geschrumpft – zudem geben 73% der Netflix-Nutzer an, den Rollout einer Offline-Option als „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“ einzustufen.