Kurztest: Gemischte Eindrücke vom iPhone-tauglichen Online Videorekorder Bong.tv
- Links zum Artikel: Bilder-Galerie auf Flickr, Kurztest-Video auf Youtube und auf Viddler.
Unabhängig vom Anbieter, ist das Aufkommen der zahlreichen Online-Videorekorder nicht nur komfortabel sondern auch eine relativ stressfreie Möglichkeit das eigene Filmarchiv schnell und legal um gute Titel zu erweitern. Bevor wir uns nun dem von uns angetesteten Dienst Bong.tv widmen, hier noch ein kurzer Hinweis zur rechtlichen Situation:
Momentan, so die Wikipedia, muss die Zulässigkeit eines entsprechenden Dienstes (nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs) im Einzelfall geprüft werden. Wir empfehlen die Lektüre des ganzen Wiki-Artikels.
Doch zum Thema: Bong.tv macht durch sein iPhone- bzw. iTunes-taugliches Angebot auf sich aufmerksam. Der in Italien beheimatete Online-Videorekorder konvertiert die fertigen Aufnahmen in h.264-encodierte MP4-Dateien die sich sowohl direkt vom iPhone aus betrachten lassen, als auch in der iTunes-Mediathek abgelegt werden können.
Das Angebot: Bong.tv bietet jedem Neukunden die Möglichkeit, den Dienst eine Woche lang kostenlos zu nutzen. Wer sich danach an die Internet-basierte Videoaufnahme gewöhnt hat, bezahlt je nach Bindung einen Monatsbeitrag von 5-10€ (3 Monate Laufzeit kosten 9,99€ pro Monat – 12 Monate kosten 4,99€ pro Monat).
Die Sender: Zwar bietet Bong.tv den Zugriff auf, und die Programminformationen von gut 20 Deutschen Hauptsendern an, die Aufnahmefunktion lässt sich jedoch nur bei 13 Sendern nutzen. Sowohl das Berliner RBB, als auch HR, NDR, WDR, MDR, BR und der Südwest-Rundfunk untersagen momentan den Web-basierten Mitschnitt des eigenen Programms.
Der erste Eindruck:
Das Anlegen eigener Aufnahmen: Die Programm-Infos sind übersichtlich aufbereitet, bieten jedoch nur eine einwöchige Vorschau. Hat man sich für eine Sendung entschieden, lässt sich das Programm mit einem Mausklick zur Aufnahme markieren. Jedem Bong.tv-Nutzer stehen 10GB Online-Speicherplatz zur Verfügung. Bis zu 10 Sender lassen sich gleichzeitig aufnehmen – jedoch nur so lange noch ausreichend Platz im Online-Speicher ist. Ist das Online-Archiv voll, können die Aufnahmen heruntergeladen und anschließend gelöscht werden.
Kritik: Zwar lässt sich das Bong.tv Web-Interface (etwas umständlich) auch über das iPhone bedienen, ist in erster Linie jedoch für den Desktop-Einsatz gedacht. Sowohl die Such- als auch die Filter-Funktion haben in unserem Test versagt – am ersten Tag hat der Dienst alle von uns angelegten Aufnahmen komplett ignoriert.
Positives: Hat man sich an Bong.tv gewöhnt, bietet der Dienst jedoch auch eine Hand voll gut durchdachter Features. Über fertige Aufnahmen informiert Bong.tv per eMail und schickt den Direkt-Link zur Sendung gleich mit. Die ausgewählten Spielfilme lassen sich so ohne vorherige iTunes-Synchronisation direkt auf dem iPhone abspielen und stehen häufig in zwei verschiedenen Qualitätsstufen zum Download bereit. iTunes versteht sich problemlos mit den erstellten MP4-Dateien die bereits über die entsprechenden Meta-Daten verfügen. Auch über die Download-Geschwindigkeiten können wir uns nicht beklagen.
Fazit: Noch hat Bong.tv mit Kinderkrankheiten im Web-Interface zu kämpfen und bietet zu wenig Sender an. Eine iPhone-taugliche Programmieroberfläche fehlt ebenso wie die Möglichkeit der automatischen Serienaufnahme. Der Preis hingegen bewegt sich im Grünen Bereich und auch die Video-Ergebnisse können sich sehen lassen. In Schulnoten: Eine 3+