Video aus Dresden: Polizeischutz für Ausverkaufs-Ansage
Der iPhone-Verkauf hat begonnen. Eine positive Nachricht möchte man meinen. Der Blick auf die mediale Berichterstattung zeichnet in diesem Jahr jedoch ein anderes, deutlich trüberes Bild als noch 2013.
Selbst wenn wir von Ausreißern wie dem Einsatz des SAT.1-Teams absehen; tendenziell scheint die negative Presse zu überwiegen.
Aus Dresden berichtet der Wochenkurier (unter der zugegeben sehr plakativen Überschrift «Der Kampf ums neue iPhone 6»)von einem massiven Polizeiaufgebot vor dem Apple Store und verweist einmal mehr auf die starke Präsenz wartender Wiederverkäufer.
Nicht die Apple-Fans stehen diesmal in der Schlange, tauschen sich über neue Features aus und freuen sich auf die anstehende Einspielung des iOS-Backups – 2014 überwiegen die, die mit dem neuen iPhone Geld verdienen wollen.
Mit Geld haben es die Wartenden überhaupt. „Willst du Interview mit Juri – aber Geld!“ – nein, ich wollte nicht. Zumal ich mit dem ausländischen Sprachengewirr sowieso nicht mithalten konnte. Russisch, tschechisch, polnisch konnte ich heraushören, optisch waren auch viele Araber da, insgesamt belagerten rund 500 Personen den Eingang vom Altmarkt aus.
Auch aus Berlin meldet die Morgenpost ähnlich hektische Zustände:
Am Morgen, als sich die Polen auf einmal zu einer Gruppe zusammenschlossen und versuchten, den Eingangsbereich des Apple Stores zu stürmen. Circa 20 Mann seien es gewesen, berichten ein paar Wartende, die sich ganz vorne in der Schlange am Kurfürstendamm einen Quadratmeter Fläche erobert haben. Ihr Revier. „Die wissen nicht, wo ihr Platz ist“, schimpft Valentin Nikolaenkov, bei den Umstehenden bekannt als „Nummer 3“ – er ist der Dritte in der Reihe. Bis zum Abend ist die Schlange auf rund 1000 Personen angewachsen.
Unsere Prognose: Die Online-Vorbestellungen werden in den kommenden Jahren wohl einen deutlichen Zulauf verzeichnen. Noch halten wir unseren Wetteinsatz klein, gehen aber bereits jetzt fest davon aus, dass die traditionellen, fast schon anachronistischen Schlangen vor den Filialgeschäften Apples zukünftig erheblich kürzer werden dürften – trotz steigender Nachfrage.
Apple selbst würde sich einen großen Gefallen mit der Neugestaltung des Vorverkaufs machen, korrodieren die zitierten Berichte langfristig doch auch das Image der ansonsten hervorragend bewerteten Retail-Shops. Vielleicht erlebt das iPhone 7 ja seine erste Online-Lotterie. Eine Reißleine, die Apple in diesem Jahr, kurz vor dem Kartenverkauf für die WWDC aktivierte.