Experimente im Live-Betrieb
Version 2.0: NeuralCam irritiert mit Abo-Rückzieher
Erst am Freitag haben wir über das Update der Foto-Applikation NeuralCam berichtet. Die App, die vor gerade mal sechs Monaten als vielversprechende Kamera-Applikation mit einem Kaufpreis von 5,49 Euro startete, führte mit ihrer Aktualisierung auf Version 1.4 ein hochpreisiges Pro-Abonnement ein.
Zusätzlich zum Kaufpreis sollten Anwender weitere 5,49 Euro pro Monat dafür berappen, dass die von Beginn an beworbene zentrale Funktion der App, das Fotografieren bei Nacht, verbessert wird.
Since the functionality you’ve subscribed for will be fully available in the paid app without the need of a subscription, please follow the instructions in the popup screen inside the app to ask for a refund on your subscription. Send us a message if you need any help with this.
— NeuralCam (@neuralcamapp) March 2, 2020
Heute nun, drei Tage nach der letzten Aktualisierung, hat der NeuralCam-Entwickler Version 2.0 seiner App vorgelegt – diese entfernt das Abo-Modell nun wieder.
NeuralCam-Benutzer, wir haben euch gehört. Eure Reaktion auf die Einführung des Pro-Abonnements war eindeutig. Mit der neuesten Aktualisierung – NeuralCam 2.0 – entfernen wir das Pro-Abonnement und stellen die volle Pro-Funktionalität in der kostenpflichtigen Anwendung als Upgrade ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung.
Wir haben große Pläne mit NeuralCam und möchten unsere Benutzer zufriedenstellen. Daher werden wir die Night Mode-App weiterhin als kostenpflichtige Anwendung zum Einmalkauf bereitstellen, in Zukunft jedoch weitere Anwendungen mit anderen Preismodellen einführen.
Apple muss Spielraum verkleinern
Wenn ihr uns fragt, sollte Apple dem wilden Experimentieren mit Geschäftsmodellen einen Riegel vorschieben und Entwickler zur initialen Freigabe ihrer Apps dazu auffordern, sich für ein Geschäftsmodell zu entscheiden.
Ähnlich handhabt Apple seit Jahren die Bereitstellung von Universal-Apps: Wer einmal eine kombinierte App für iPhone und iPad anbietet, muss auch in zukünftigen Updates beide Geräte-Familien unterstützen und darf etwa den iPad-Anteil nicht einfach so entfernen. Hier muss im Zweifelsfall eine komplett neue App lanciert werden.
Eine vergleichbare Regelung für Geschäftsmodelle, bei der Anwender nicht der Tagesform und dem Experimentiergeist der verantwortlichen Entwickler ausgesetzt sind, würden wir begrüßen. Wechselten doch zahlreichen Apps im Laufe der vergangenen Monate ins Abo-Lager, die ihr App Store-Debüt noch als Download zum Einmalkauf absolvierten.