Nach Vorwurf der Kindesmisshandlung
USA: 6 Monate Knast für verschwiegenen iPhone-Passcode
Während den rechtliche Status des iPhone-Passcodes und die Frage, ob dessen Herausgabe von Strafverfolgungsbehörden erzwungen werden darf, vor nicht all zu langer Zeit noch hitzig debattiert wurde, schaffen die ersten amerikanischen Gerichte nun Fakten.
In Hollywood wurde ein 41-jähriger Mann, der sich vor dem Broward Circuit Court mit einer Anklage wegen möglicher Kindesmisshandlung konfrontiert, sah nun zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten verurteilt. Die 180 Tage Gefängnis hängen jedoch nur mittelbar mit dem Vorwurf der Gewaltausübung gegen Schutzbefohlene zusammen. Abgestraft wurde der Angeklagte in erster Linie, da dieser den Passcode seines iPhones nicht offenlegen wollte.
[der Angeklagte] wurde im März wegen Vorwürfen verhaftet, seiner Tochter verletzt zu haben. Es folgte eine Anklage wegen Kindesmissbrauchs. Die ermittelnden Detektive gingen davon aus, dass sein Telefon Fotos von wiederholten Verletzungen des Kind enthält und wollten diese im Rahmen der Beweissicherung feststellen. Ein Richter des Broward Circuit Court genehmigte einen Durchsuchungsbeschluss für das iPhone des Angeklagten, dieser konnte jedoch nicht durchgeführt werden. Als ein Richter den Angeklagten daraufhin dazu aufforderte den Passcode zu übermitteln, funktionierte dieser nicht.
Zwar Argumentiert der Angeklagte im aktuellen Fall damit, sich nicht mehr an den Passcode seines iPhones erinnern zu können – das Detail ändert jedoch nichts an der Urteilsbegründung: Die 180 Tage wurden festgesetzt, da der Angeklagte den Strafverfolgern keinen Zugriff auf sein iPhone gewährte.