Google zeigt sich gelassener
US-Sanktionen: Apple entfernt iranische Apps
Die neu verhängten US-Sanktionen gegen den Iran bringen Apple in eine Zwickmühle. Das Unternehmen verkauft zwar selbst keine Produkte in der islamischen Republik, profitiert aber finanziell von den von iranischen Entwicklern international angebotenen Apps. Um mit den Strafmaßnahmen konform zu bleiben, geht Apple einem Bericht der New York Times zufolge nun mit strenger Hand gegen entsprechende Apps vor. Unter anderem wurde mit Snapp ein im Iran sehr populäres Angebot für Mitfahrgelegenheiten entfernt.
Apple beruft sich bei dieser Maßnahme auf die staatlich beschlossenen Sanktionsmaßnahmen, scheint in vorauseilendem Gehorsam aber auch Apps einzubeziehen, die keinerlei finanzielle Transaktionen einbeziehen. Google verhält sich hier zumindest bislang deutlich entspannter, so ist beispielsweise die Snapp-App im Google Play Store weiter erhältlich, die Anwendung wurde dort bereits mehr als 1 Million mal geladen.
Dem Zeitungsbericht zufolge hat Apple iranische Entwickler bereits im Februar darauf hingewiesen, dass sie sämtliche Bezahlmöglichkeiten aus ihren Apps entfernen müssen, um diese mit den US-Bestimmungen konform zu halten. Daraufhin hätten auch die meisten iranischen Apps ihr Bezahlsystem umgestellt und ließen die Transaktionen nun an Apple vorbei über ein eigenes System laufen. Das verschärfte Vorgehen Apples trifft Entwickler und Nutzer im Iran nun hart, angeblich hält Apple trotz der Tatsache, dass die Produkte offiziell dort nicht verfügbar sind, 11 Prozent Anteil am iranischen Mobilfunkmarkt.
Apple war erst vorigen Monat in die Kritik geraten, weil das Unternehmen sich den Zensurbemühungen der dortigen Regierung nicht widersetzt und Apps, mit deren Hilfe sich die Onlinezensur des Staates umgehen lässt, aus dem chinesischen App Store entfernt hat.