Unsichere Apps: Google setzt auf Fernlöschung – Kassensturz-Magazin über Apps mit Datenhunger (Video)
Auch wenn die AppStore-Eingangskontrolle, Apples gesamtes Zulassungsverfahren und die stellenweise willkürlichen iTunes-Ablehnungen regelmäßig für Kritik an Apples Entwickler-Richtlinien sorgen und auch hier nicht immer auf ungeteilte Zustimmung bauen können – im großen uns ganzen hat sich das von Apple gewählte Zulassungsverfahren bewährt.
Zwar vergehen auch schon mal 7 – 14 Werktage ehe die AppStore-Prüfer ein wichtiges Update in das Software-Kaufhaus durchwinken, schadhafte Applikation die nachträglich mit einer Fernlöschung beseitigt werden mussten, konnte Apple jedoch noch nicht für sich verbuchen.
Anders sieht es bei Google aus. In der vergangenen Woche haben die Android-Macher den gleichen Pfad beschritten, der Amazon bereits im Juni 2009 in die Schlagzeilen brachte und fing an sich der vorgehaltenen Möglichkeit bedient, schadhafte Applikationen aus der Ferne – ausdrücklich auch ohne Zustimmung des Nutzers – von betroffenen Geräten zu löschen.
Insgesamt 58 Applikationen, verteilt auf 260.000 Geräte, sollen im Laufe der kommenden Tage von „infizierten“ Android-Geräten entfernt werden – Anwendungen die in erster Linie die gerätespezifischen IMEI-Identifikationsnummern einsammelten. Für langjährige Android-Nutzer kein neues Problem. In unserem Archiv müssen wir für ähnliche Meldungen nur sechs Monate zurück blättern: Argumente für eine strikte Eingangskontrolle – Android-App sammelt private Daten von über einer Million Android-Nutzern.
Eine unschöne Anekdote die uns zu dem TV-Beitrag „Programme spionieren Nutzer aus“ des Schweizer Fernsehens bringt. In diesem, knapp 15 Minuten langen Video (Podcast-Link Youtube-Link) setzt sich Roger Müller mit dem Datenhunger ausgewählter iPhone-Applikationen auseinander uns unterstreicht einen wichtigen Punkt, dem wir uns zuletzt unter der Überschrift „Welche iPhone-Applikationen eure Informationen “nach Hause” übermitteln“ gewidmet haben.
Ein Smartphone wird erst dann richtig nützlich, wenn man es mit Apps ergänzt. Zahlreiche sind gratis, bei vielen zahlt der Kunde aber dennoch einen hohen Preis: Er liefert den Anbietern wertvolle Informationen, ohne dass er davon weiss. «Kassensturz» zeigt: Der Datenhunger ist riesig.
Danke Roger