TV-Streaming Angebote im App Store: RTL leitet rechtliche Schritte gegen „Virtualsat“ ein – Abo-Käufer ohne Leistung
Um die Betreiber der TV-Streaming-Applikation „Virtualsat“ ist es in den vergangenen Tagen merklich ruhiger geworden.
Das im Juni letzten Jahres gestartete Angebot, warb mit dem initial kostenlosen Empfang von über 90 TV-Kanälen um Kunden und finanzierte sich im Anschluss an die durchaus erfolgreiche Einführungsphase über mehrere Abo-Pakete, die den Zugriff auf das Zatto-ähnliche Angebot mit 4,90€ pro Monat bzw. 27,90€ im Halbjahr bepreisten.
Inzwischen ist die „Virtualsat“-Applikation aus dem App Store verschwunden, die offizielle Webseite der Macher, virtualsat.eu, wurde am 05. Februar vom Netz genommen und lässt sich derzeit nur noch im Google-Cache begutachten. Die Applikation selbst konnten wir vor rund einem Dreivierteljahr im Video vorstellen.
(Direktlink zum Video)
Wir haben uns nach der Wortmeldung des ifun.de-Lesers „Lyra“ auf Spurensuche gemacht. Dieser informierte mit Blick auf unseren Virtualsat-Artikel vom 25. Juni:
Der Webhoster „mediainvent“ hat Aufgrund von unklaren Rechtsverhältnissen und Vertragspartnern […], offenen Forderungen und fruchtlosen Versuchen, diesbezüglich Kontakt aufzunehmen, die Dienstleistungserbringung für dessen Kunden eingestellt. Die Domain „Virtualsat.eu“ war bis Montag, 11. Februar 2013, 12 Uhr eingetragen und danach abgeschalten! Wie bereits von offizieller Seite bestätigt wurde, liegt bereits eine Klage der RTL Group gegen die TeleOne GmbH & SRL wegen illegaler Vervielfältigung vor. […]
Auf Nachfrage bestätigte die Mediengruppe RTL Deutschland ein rechtliches Vorgehen im Fall Virtualsat. Ein Unternehmenssprecher dazu gegenüber ifun.de:
Die Betreiber von Virtualsat nutzen die Sendesignale von Sendern der Mediengruppe RTL Deutschland widerrechtlich, da sie die für die von ihnen durchgeführte Weiterleitung dieser Signale an ihre Nutzer die erforderliche Zustimmung der Sender nicht eingeholt haben. Wir haben bereits rechtliche Schritte gegen die Betreiberfirma von Virtualsat eingeleitet.
Eine Stellungnahme der Betreiber des TV-Dienstes liegt derzeit noch nicht vor und kann – bislang sind alle Versuche einer Kontaktaufnahme ins Leere gelaufen – leider auch nicht in Aussicht gestellt werden. Kunden des Bezahldienstes sind momentan auf eine kulante Abo-Kosten Rückerstattung Apples angewiesen.