"Produktion nach Hause bringen"
Trumps Krach mit China stellt Apple vor Probleme
Der Handelsstreit zwischen China und den USA belastet die amerikanische Technologiebranche, darunter insbesondere auch Apple, weiterhin stark. In einer Reaktion auf die chinesische Ankündigung neuer Strafzölle hat der US-Präsident lautstark auf Twitter gepoltert:
„Amerikanische Unternehmen sind hiermit angewiesen, sofort nach Alternativen zu China zu suchen, dazu zählt auch, diese Firmen nach Hause zu bringen und die Produkte in den USA zu fertigen.“
Die Börse quittierte Trumps Ausfälle mit teils deutlichen Kursstürzen, auch die Apple-Aktie rutschte am Freitag zunächst um gut vier Prozent ab.
Our Country has lost, stupidly, Trillions of Dollars with China over many years. They have stolen our Intellectual Property at a rate of Hundreds of Billions of Dollars a year, & they want to continue. I won’t let that happen! We don’t need China and, frankly, would be far….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 23, 2019
Trumps China-Politik bereitet Apple-Chef Tim Cook sicher schon einige Zeit Magenschmerzen. Konnte dieser den amerikanischen Präsidenten eben erst dazu bewegen, das iPhone zunächst von den ab September geplanten Strafgebühren auf China-Importe auszunehmen, droht jetzt neues Unbehagen. Trumps nicht kalkulierbares Handeln hat wohl ohnehin schon dazu geführt, dass US-Firmen seinem „Befehl“, sich nach Alternativen zu China umzusehen, nachkommen. Der Grund hierfür dürfte allerdings kaum Respekt vor den Worthülsen des Präsidenten, sondern vielmehr die Sorge um eine langfristig gesicherte Geschäftsbasis sein.
Trump voll des Lobes für Tim Cook
Tim Cook wird sich der vom amtierenden US-Präsident ausgehenden wirtschaftlichen Gefahr für sein Unternehmen mehr als bewusst sein, wenngleich Trump sich in der Öffentlichkeit mit direkter Kritik an Apple mittlerweile auffallend zurückhält. Im Gegenteil: Im Interview mit dem Nachrichtensender CNBC hat Trump Tim Cook eben erst als einen „großartigen Unternehmensführer“ gelobt – Cook rufe ihn im Gegensatz zu anderen Managern an, wenn es Probleme gäbe.