Auflagen der Netzagentur zeigen Wirkung
Telekom, Vodafone und O2 wollen Netzausbau koordinieren
Telekom, Vodafone und die O2-Mutter Telefónica Deutschland wollen den Ausbau der Mobilfunknetze zukünftig gemeinsam vorantreiben. Was die drei Konzerne unter dem Motto „Gemeinsamer Kampf gegen Funklöcher“ planen, ist allerdings längst überfällig und zumindest teilweise wohl auch den Auflagen der Bundesnetzagentur geschuldet. Im Rahmen der Vergabe der neuen Mobilfunkfrequenzen mussten die Konzerne nicht nur konkreten Vorgaben mit Blick auf den Netzausbau zustimmen, sondern wurden auch angewiesen, technische Infrastrukturen gemeinsam zu nutzen.
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Die Kooperation dürfte vorrangig in ländlichen Gebieten zum Tragen kommen. Der Ausbau in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte ist für die Anbieter kaum attraktiv, muss aufgrund der Vergaberichtlinien allerdings erfolgen. Eine Zusammenarbeit hilft hier nicht nur dabei, die auferlegten Fristen einzuhalten, sondern auch Kosten zu sparen. Dies bestätigt auch die Telekom:
Der gemeinsame Aufbau zusätzlicher Funkmasten und –türme sowie deren technische Versorgung und Nutzung spart signifikant Zeit und Kosten gegenüber einem parallelen individuellen Ausbau. Vorgesehen ist, dass die beteiligten Unternehmen eine gleiche Anzahl neuer Standorte errichten, die dann von den Kooperationspartnern nach Bedarf zu gleichen Bedingungen genutzt und mit eigenen Antennen und Netztechnologie ausgerüstet werden können.
Im Hintergrund erhalten die drei großen Anbieter ihre Klagen gegen die Richtlinien der Frequenzvergabe, insbesondere die damit verbundenen Versorgungsauflagen aber weiter aufrecht. In gleichlautenden Erklärungen lassen Telekom, Vodafone und Telefónica auch verlauten, dass sie den neuen Spieler am Markt, die 1&1-Mutter Drillisch dazu „einladen“, sich am kooperativen Netzausbau zu beteiligen. Voraussetzung sei allerdings die Bereitschaft, dabei in gleichem Umfang mitzuwirken. Die Auflagen der Bundesnetzagentur sehen vor, dass die Unternehmen sich gegen entsprechende Gebühren gegenseitig Zugang zu vorhandenen Infrastrukturen verschaffen.
Vergangen Woche erst hat die Bundesnetzagentur mit der „Funkloch-Karte“ eine visuelle Darstellung im Rahmen der sogenannten Breitbandmessung erfassten Netzabdeckungsdaten veröffentlicht.