Telekom Hauptversammlung
„Warum funktioniert WhatsApp nur für WhatsApp-Kunden?“
Die ordentliche Hauptversammlung der Deutschen Telekom AG tagt am heutigen Donnerstag in Köln und beschert uns eine Zitat-Perle des Vorstandsvorsitzenden Timotheus Höttges.
Im Rahmen seiner Auftaktrede hat sich Höttges der online florierenden Dienstleistungs-Branche gewidmet und zieht Parallelen zwischen dem Netz-Angebot der Telekom und der Kommunikations-Offerte des Instant Messengers WhatsApp.
Wir zitieren aus dem offiziellen Rede-PDF (Download):
Alles wird zur Dienstleistung. Die Grenzen zwischen den einzelnen Branchen verschwimmen. Es entstehen neue Geschäftsmodelle und neue starke Anbieter: Uber, ein Taxiunternehmen ohne ein eigenes Auto. Airbnb, ein Hotelanbieter ohne eigenes Bett. Oder WhatsApp, ein Kommunikationsdienst ohne eigenes Netz.
Das verändert den Wettbewerb radikal. Umso mehr müssen wir darauf achten, dass die Bedingungen für alle gleich sind. WhatsApp, Facebook, Skype oder Google bieten doch eindeutig Kommunikationsdienste an. Aber anders als wir müssen die zum Beispiel keinen Notruf sicherstellen. Und warum funktioniert eigentlich WhatsApp nur für WhatsApp-Kunden? Wir stellen doch Anrufe und Nachrichten auch nicht nur Telekom-Kunden zu, sondern jedem Anschluss weltweit. Mir geht es nicht um mehr Regulierung. Sondern um freien Wettbewerb. Ich denke, Sie stimmen mir zu: Wettbewerb ist nur dann frei, wenn er auch fair ist.
„Darauf achten, dass die Bedingungen für alle gleich sind“. Spannend.
Wir gehen jedoch erstmal weiter davon aus, dass die Musik-Streaming-Option der Telekom auch zukünftig auf das Spotify-Angebot beschränkt sein wird, die 30€-Gutschrift der Telekom nur für AirBNB gilt und der Joyn-Messenger wohl auch im nächsten Jahr noch keinen Kontakt zu Nutzern der WhatsApp-Anwendung herstellen wird. Oder?