App soll aus App Store entfernt werden
Telegram-Messenger: Russische Behörde stellt Apple Ultimatum
Russland gibt im Streit um den Telegram-Messenger nicht bei. Die zuständige Kontroll- und Kommunikationsbehörde Roskomnadzor hat Apple in der Angelegenheit nun offenbar ein Ultimatum gestellt und verlangt, dass die Anwendung aus dem Angebot des App Store in Russland entfernt wird und zudem keine Push-Nachrichten mehr an Telegram-Nutzer in Russland versendet werden.
Die russischen Behörden unterstellen, dass Telegram von terroristischen Gruppen als Kommunikationsplattform genutzt wird und verlangen Zugriff auf verschlüsselte Kommunikationsdaten. Aufgrund der Weigerung der Telegram-Betreiber, diesbezüglich zu kooperieren, haben die Behörden bereits im vergangenen Monat erste Schritte ergriffen und versucht, die Nutzung des Messengers durch netzseitige Manipulationen zu verhindern. Dies offenbar nur mit begrenztem Erfolg, daher erging bereits damals auch die Aufforderung an Apple, den Vertrieb der App einzustellen.
Die klagende Behörde beruft sich dabei auf ein seit zwei Jahren bestehendes Anti-Terror-Gesetz, das entsprechende Maßnahmen wie etwa Hintertüren für Behörden zu verschlüsselten Angeboten vorsieht.
Apple wurde nun offenbar dazu aufgefordert, Telegram mit einer Frist von einem Monat aus dem App Store zu entfernen und zudem den Versand von Push-Mitteilungen an Nutzer der App in Russland einzustellen. Die Aufforderung sei rechtsverbindlich und man gehe davon aus, dass Apple in der Sache fristgerecht reagiere.