Kooperation mit russischen Behörden?
Telegram-Messenger: Apple blockiert angeblich Updates
Der Gründer des Telegram Messenger Pavel Durov führt schwerwiegende Vorwürfe gegen Apple ins Feld. Seinen Worten zufolge blockiert der iPhone-Hersteller konsequent sämtliche Updates, seit russische Behörden im April die Einstellung des Angebots gefordert haben.
Aktuell habe seine App mehrere Probleme im Zusammenspiel mit iOS 11.4, so können beispielsweise Sticker nicht wie gedacht genutzt werden. Sein Unternemen habe schon vor Wochen ein Update eingereicht, das diesen Fehler verhindert, Apple gebe die neue Version jedoch nicht frei. Durov ärgert sich besonders darüber, dass Apple das Update seinen Worten zufolge global sperrt, somit nicht nur die sieben Prozent aller Telegram-Nutzer betroffen sind, die in Russland wohnen, sondern alle Nutzer seines Angebots rund um den Globus.
Apple has been preventing Telegram from updating its iOS apps globally ever since the Russian authorities ordered Apple to remove Telegram from the App Store. Russia banned Telegram on its territory in April because we refused to provide decryption keys for all our users’ communications to Russia’s security agencies. We believe we did the only possible thing, preserving the right of our users to privacy in a troubled country.
(Telegram-Link)
In der Tat versuchen russische Behörden seit April, die Nutzung von Telegram zu unterbinden. Vorgeschichte ist der Streit um die Herausgabe von Nutzerdaten, was Telegram offenbar konsequent verweigert. Die Behörden haben nun Apple mit Fristsetzung dazu aufgefordert, die App zu entfernen.
Es ist unklar, ob die Vorwürfe des Telegram-Gründers tatsächlich zutreffen. Eine globale „Abstrafung“ aufgrund des russischen Antrags wäre eine wohl deutlich überzogene Reaktion, somit sind die Vorwürfe Durovs zunächst mit einer Portion Skepsis zu betrachten. Wünschenswert wäre allerdings, dass Apple sich mit Blick auf die seit Wochen anhängige Angelegenheit äußert und somit für klare Verhältnisse sorgt.