Angetestet: SuperDarts – Nobel-In-Ears von Atomic Floyd
Die SuperDarts von Atomic Floyd heben sich nicht nur durch ihr Design, sondern auch mit Blick auf den Preis von der breiten Masse der als iPhone-kompatibel angebotenen Ohrhörer ab. Der UVP von knapp 250 Euro schraubt die Erwartungen entsprechend hoch, im Test konnten die Hörer bei uns dann aber auch einen ausgemachten In-Ear-Muffel begeistern.
Der britische Hersteller Atomic Floyd hat sich der Produktion hochwertiger Ohrhörer verschrieben und 2011 den Vertrieb hierzulande aufgenommen. Die SuperDarts sind das Flaggschiff des sechs verschiedene Modelle umfassenden Line-ups der Briten.
Bereits die aufwändige Verpackung schindet Eindruck. In einem robusten Karton mit Magnetverschluss findet sich neben den Ohrhörern ein Gummitäschchen mit Flugzeug- und DJ-Adaptern sowie ein Päckchen mit zusätzlichen „Ohrstöpseln“. Insgesamt bekommt ihr drei Paar Eartips in verschiedenen Größen, die ihr eurer Ohrgröße entsprechend dann auf die Edelstahlköpfe der Hörer steckt.
Die Metallhörer selbst sind – nimmt man sie in die Hand – deutlich leichter als man erwarten würde und machen einen überaus hochwertigen Eindruck. Dank der ausgesprochen weichen Silikon-Eartips lassen sich die Ohrhörer angenehm und kaum merklich tragen und sitzen dennoch sehr sicher im Ohr. Kein Drücken, kein Verrutschen.
Die zu den Ohren führenden Kabel oberhalb der ebenfalls metallenen Weiche geben sich sehr flexibel und tragen eine Ummantelung aus glattem Kunststoff mit matter, silikonartiger Oberfläche. Richtung iPhone-Anschluss ist das Kabel durch eine textilartige Kevlarummantelung robuster eingefasst, den Abschluss bildet ein Stecker mit vergoldeter Klinke, an dessen Oberseite eine schwarze Gummihülse für Zugentlastung sorgt.
Also: Look & Feel, Verarbeitung, Lieferumfang und Auspackerlebnis prima. Aber was ist mit dem Sound?
Vorneweg unser üblicher Disclaimer in Sachen Klangerlebnis: Wir hören alle subjektiv, allgemeingültige Aussagen zur Klangqualität eines Kopfhörers wird kaum jemand treffen können.
Zunächst ein ganz persönlicher Eindruck: Ich stehe In-Ears eigentlich seit jeher kritisch gegenüber, entweder haben die Dinger gedrückt oder sind dauernd rausgefallen, diesen Ärger konnte der Klang in den seltensten Fällen wett machen. Mit den SuperDarts hatte ich dagegen keinerlei Passprobleme und konnte mich somit voll und ganz auf den Klanggenuss konzentrieren.
Pro Hörer sorgen zwei Minilautsprecher für hervorragenden Sound über das ganze Spektrum. Insbesondere die Bassleistung weiß zu beeindrucken: Dem britischen Hersteller gelingt es, diese Frequenzen enorm kräftig und dennoch nicht penetrant ins Ohr zu pusten, ein ausgewogener Mitteltonbereich und sehr klare Höhen komplettieren das Erlebnis.
Der Klangqualität ist sicherlich auch die Tatsache zuträglich, dass die weichen Eartips sehr gut gegen Umgebungsgeräusche abschirmen. Umgekehrt könnt ihr damit in der S-Bahn auch ordentlich aufdrehen, ohne die Sitznachbarn zu belästigen – nach außen schirmen die Hörer nämlich genauso gut ab.
Nach all dem Lob nun aber noch ein klein wenig Kritik: Der in der Zuführung zum linken Ohrhörer befindliche Mikrofonschalter aus Edelstahl sieht zwar gut aus, die zylindrische Form erschwert allerdings die „blinde“ Bedienung. Mag sein, dass sich das auf Dauer gibt, anfangs ist man jedoch etwas zu sehr damit beschäftigt, die Position der darauf angebrachten Knöpfe zu ertasten und verdrückt sich dementsprechend auch mal.
Teils wird auch das Wechseln der mitgelieferten Eartips kritisiert. Im Auslieferungszustand kommt die mittlere Größe montiert, diese lässt sich ebenso wie die große gut abnehmen und wieder platzieren. Wer die kleinen Tips benötigt, muss allerdings etwas fummeln. Wir konnten diese ohne Beschädigung montieren, ganz einfach lässt sich dies aber in der Tat nicht bewerkstelligen. Also auch hier noch ein Punktabzug.
Kaufen? Eine pauschale Kaufempfehlung lässt sich in dieser Preisklasse sicher nicht aussprechen. Die SuperDarts suchen einen Besitzer, der sich an gutem Klang, hochwertiger Verarbeitung und schickem Design erfreuen kann und gewillt ist, dafür auch ein paar Euros mehr auszugeben. Die 250 Euro, zu denen die Hörer im Apple Store gehandelt werden, sind schon eine stolze Hausnummer. Bei Amazon fährt man mit Angeboten ab 210 Euro momentan ein Stückchen günstiger.
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