Deutsche Umwelthilfe besorgt
Studie: Nachhaltige Smartphones nur mit Hilfe der Politik
Immer größere Schrottberge, immer kürzere Nutzungszyklen und stetig steigende Ressourcenverbräuche – die Deutsche Umwelthilfe hat heute ihr Hintergrundpapier „Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen in der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)“ vorgestellt und beleuchtet in der 24 Seiten langen Studie wie es um das ökologisches Produktdesign der am Markt vertretenen Hersteller bestellt ist.
Ersatzteil-Verfügbarkeit
Zwar fänden sich am Markt hier und da Positiv-Beispiele wie etwa Apples Recycling-Roboter Liam oder die kundenfreundlichen Reparatur-Angebote des Herstellers Fairphone, grundsätzlich gehen die Geräte jedoch immer schneller kaputt und werden ständig von neuen Modellen verdrängt, für deren Herstellung viel Energie und wertvolle Ressourcen aufgewendet werden müssen.
Bundesregierung muss handeln
Mit Blick auf die Studien-Ergebnisse hat die Deutsche Umwelthilfe jetzt die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert und folgt damit ähnlichen Aufrufen, die sich für eine Pfandpflicht auf Smartphones stark gemacht haben.
Die Politik soll Dienstleistungen und umweltfreundliche Produkte finanziell fördern, verbindliche Standards zum Ökodesign setzen und Mindestquoten für die Sammlung und Wiederverwendung von Altgeräten aufstellen.
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe fordert:
Um immer kürzer werdende Produktzyklen zu stoppen, muss die Bundesregierung die Rahmenbedingungen verändern. Dienstleistungen zum Erhalt von IKT-Geräten müssen im Vergleich zum Ressourcenverbrauch durch neue Produkte steuerlich begünstigt werden. Auch besonders umweltfreundliche Geräte, wie zum Beispiel gebrauchte Smartphones, sollten durch finanzielle Anreize für Verbraucher interessanter gemacht werden.
Hersteller von Smartphones und anderen IKT-Geräten müssen viel stärker als bisher in die Pflicht genommen werden, Originalersatzteile zu verhältnismäßigen Kosten anzubieten. Kostenlose Reparaturanleitungen und Software-Updates müssen für die erwartete Lebensdauer der IKT-Geräte zur Verfügung gestellt werden
Die komplette Studie könnt ihr in diesem PDF nachlesen.