SpyTunes: Konstruierte Sicherheitsbedenken oder „Welche Songs hast du schon“
Apples gut gemeinte Hinweise an Geschenkkarten-Käufer könnten, so Andrew McAfee, Professor an der Harvard Business School, unter Umständen für Datenschutzbedenken sorgen.
Das Problem: Um zu verhindern das ihr beim iTunes-Einkauf mit der Apple-eigenen Geschenkoption Lieder und Applikationen verschenkt, die bereits im Besitzt des glücklichen Empfängers sind, informiert euch iTunes kurz vor dem Abschluss eines Gutschein-Kaufes über alle Songs und Anwendungen die der Empfänger eurer Shopping-Tour bereits in seiner Bibliothe vorhält.
Ein Beispiel: Solltet ihr dem Arbeitskollegen zum Firmenausstieg eine Musik-Wiedergabeliste und drei gute Spanien-Reiseführer im iTunes Store zusammengestellt haben, überprüft iTunes nach Eingabe der eMail-Adresse des Empfängers welche Apps und Songs der Ex-Kollege in der Vergangenheit bereits gekauft hat. Findet Apple doppelte Songs meldet sich eure iTunes-Installation mit der folgende Warnmeldung zu Wort.
Der iTunes-Nutzer mit der eMail-Adresse „ex-kollege@web.de“ hat den Song „The Sign“ von Ace of Base bereits erworben.
Der gleiche Automatismus greift auch bei (kostenpflichtigen) Apps und Filmen und bietet im Umkehrschluss die Möglichkeit anhand einer eMail-Adresse herauszufinden, welche Songs und welche Applikationen die betreffende Person bereits ihr Eigen nennt.
Wir finden McAfees Fazit, Apple möge die Datenschutz-Lücke so schnell wie möglich schließen, etwas überzogen, möchten den Fall jedoch einfach an euch weiter reichen. Was sagt ihr zu den iTunes-Hinweisen über doppelte Geschenke. Angenehmes Feature oder klaffende Privacy-Lücke?