Update
Spotify: Telekom-Kunden beklagen Anstieg der Datennutzung
Update 14:00 Uhr: Die hat die Abrechnungsproblematik bestätigt.
Original-Artikel: Bevor wir das vierzehnte Kapitel in der unendlichen Partnerschafts-Geschichte „Spotify und die Deutsche Telekom“ auklappen, fassen wir die bisherigen Ereignisse vielleicht noch mal kurz zusammen. Die Links zu den ausführlichen Artikeln haben wir unten eingebettet.
Also, blicken wir zurück auf den Dezember 2012. Vor etwas mehr als drei Jahren starteten die Telekom und der Musik-Streaming-Dienst Spotify ihre Partnerschaft und bewarben den folgenden Deal: Telekom-Nutzer, die ihr Spotify-Abo mit dem persönlichen Mobilfunkvertrag verheirateten, sollten das Musik-Streaming-Angebot im Mobilfunknetz ohne Berechnung der verursachten Daten nutzen können. Schon damals kam es zwar zu falschen Abrechnungen, die Anlaufschwierigkeiten wurden jedoch relativ schnell behoben.
Kritisch wurde es dann im Juli 2014. Mehrere ifun.de-Nutzer konnten falsche Abrechnungen hier erstmals verlässlich reproduzieren und sorgten für den Einsatz der technischen Abteilung der Telekom. Nach halbjähriger Fehlersuche bestätigte diese die Berichte der Community und informiert über einen Haken im Spotify-Angebot: Zwar wurde die Musik von der Datenberechnung ausgenommen, die geladenen Cover und Meta-Informationen belasteten das Datenguthaben der Nutzer aber sehr wohl.
Die Telekom änderte daraufhin ihre AGB, versorgte alle Options-Nutzer mit einem zusätzlichen Datenguthaben von 100MB und lehnte sich wieder zurück.
Dann meldete sich die EU zu Wort. Die Telekom könne den von Spotify verursachten Datenstrom zwar gratis bereitstellen, müssen den Dienst aber dennoch drosseln, sobald im Abrechnungsmonat eine Geschwindigkeitsbremse einsetzen sollte. Die Telekom schraubte erneut an den Geschäftsbedingungen, erklärte die Umstellung und verlangsamt seitdem auch den Musik-Anbieter immer dann wenn die Vertragsdrossel einsetzt.
Erneute Fehlberechnungen
Womit wir bei der Kalenderwoche 21 im Jahr 2016 angelangt wären – also beim heutigen Montag. Seit wenigen Tagen scheint es erneut zu Fehlberechnungen bei der Nutzung laufender Spotify-Abos zu kommen. Dies berichten zahlreichen Kommentatoren im offiziellen Telekom-Forum.
Auf über acht Seiten informieren mehrere Vertragskunden über den Anstieg ihres Datenverbrauchs. „AlucarD1“ schreibt in seinem gestrigen Beitrag:
Hallo zusammen, erneut muss ich feststellen, dass Spotify mein Inklusivvolumen leer gesaugt hat. Vor drei Tagen hieß es noch, dies sei verursacht durch das Laden der Cover…Habe ich so noch geglaubt und mir den SpeedOn Pass S mit 250 MB geholt. Zwei Tage später habe ich nach ein paar Stunden Spotify erneut kein schnelles Internet mehr… Ich habe keine Lust schon wieder 5€ für den SpeedOn Pass auszugeben und der einzige scheine ich hier auch nicht zu sein, der dieses Problem hat…
Ein Foren-Nutzer berichtet zudem über seinen Anruf bei der Telekom Kunden-Hotline, der bereits ähnliche Berichte vorliegen sollen:
Ich habe das gleiche Problem. Habe schon zweimal Speed On dazu gebucht, weil ich zunächst dachte, dass das Problem bei mir liegt. Gestern Abend noch mit dem Support telefoniert – es gab wohl schon mehrere Anrufe bezüglich des Problems. […]
Aktuell liegt noch keine offizielle Stellungnahme seitens der Telekom vor.
Zum Nachlesen:
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