Spotify, Apple, euer Beziehungsstatus und operative Verluste
Der Musik-Streaming-Dienst Spotify erwirtschaftet nur einen Bruchteil seiner Einnahmen mit der Einblendung von Werbung. Ganze 91% des in 2013 rund 750 Millionen Euro starken Umsatzes wird von zahlenden Abo-Kunden generiert.
Dies geht aus den jetzt veröffentlichten Zahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres hervor, in denen sich jedoch auch weniger positive Werte verstecken: So arbeitet Spotify nach wie vor mit einem operativer Verlust; und dieser ist im vergangenen Jahr sogar um 16% gewachsen. Während Spotify in 2012 noch etwas weniger als 80 Millionen Miese machte, verlor der Musik-Streamer 2013 ganze 93 Millionen Euro.
Um die zukünftige Entwicklung des Abo-Dienstes scheint es jedoch rosig bestellt. Vor allem die in den vergangenen Jahren eingesammelten Nutzungs-Daten könnten sich langfristig als wahre Goldgrube erweisen.
Spotify weiß genau zu welcher Tageszeit welche Songs gehört werden, kennt oftmals die Geo-Daten seine Nutzer und kann inzwischen sogar abschätzen ob die gespielte Musik gerade während der Uni-Hausaufgaben, im Fitness-Studio oder beim Weg zur Arbeit gehört wird.
John Seabrook schreibt im US-Magazin „The New Yorker“:
[…] derweil versuchen die Programmierer neue Rückschlüsse aus ihren Daten-Bergen zu ziehen. Welche Musik wird bei welchem Wetter gehört. Wie wirkt sich der auf Facebook angegebene Beziehungsstatus auf die Musikwahl aus (Facebook ist seit 2011 Spotify-Partner).
Spotify, Seabrooks Artikel macht es deutlich, kennt inzwischen alle Details des eigenen Musikangebotes. Jetzt arbeitet der Musik-Dienstleister daran ebensoviele Informationen über seine Hörer einzusammeln und die Prozesse diesbezüglich weitgehend zu automatisieren.
Wie erfolgreich Spotify dabei sein wird hängt zu großen Teilen auch von Apples Bemühungen ab, einen eigenen Streaming-Dienst zu etablieren. Schon im kommenden Jahr könnte Cupertino seine Beats-Applikation auf jedem iPhone vorinstallieren und Spotify so langfristig den Status als Platzhirsch streitig machen:
Apple could pose a real threat to Spotify, by pre-installing a service—iStream, maybe—on the next generation of iPhones and including the price of a subscription in the plan. Siri could be your d.j. That would insure a paying user base in the hundreds of millions almost instantly, easily eclipsing Spotify’s. And, since Apple makes money primarily from its hardware, it could afford to undercut Spotify on the price of a subscription—a scheme it is currently promoting to the labels.