Spionage-Vorwürfe: Vodafone äußert sich erstmals öffentlich
Die neuen Vorwürfe des US-Whistleblowers Edward Snowden wiegen schwer. Der Netzwerk-Anbieter GERONTIC soll sich, dies berichtet der WDR, aktiv an der Datenaufbereitung für den britischen Geheimdienst GCHQ beteiligt haben.
Zwar hätten mehrere Unternehmen den Starfverfolgungsbehörden einen direkten Zugriff auf ihre Netz-Infrastruktur angeboten, nach den Informationen der jetzt vorgelegten Unterlagen sei jedoch keines so aktiv gewesen wie die heutige Vodafone-Tochter.
Die Tagesschau, hat die wichtigsten Eckdaten des Falls hier zusammengefasst und schreibt:
Vor allem mit dem Zugriff auf 63 Kabel sind dort aufgeführt, bei rund der Hälfte ist als Gehilfe beim Lauschen GERONTIC verzeichnet. Gleiche Datei, nächste Tabelle: Das GCHQ habe damals, 2009 Zugriff auf knapp 7000 Gigabit pro Sekunde – eine unglaubliche Menge, erst recht für die damalige Zeit. Knapp 70 Prozent davon sollen kommen von: GERONTIC.
Jetzt äußert sich Vodafone erstmals öffentlich und versichert, keinerlei Hinweise darauf gefunden zu haben, dass die Vorwürfe zutreffend sind.
Auch nach heutigem Stand der Informationen der Vodafone Gruppe hat es vor der Übernahme bei Cable & Wireless kein rechtswidriges Verhalten gegeben. Die in der aktuellen Berichterstattung erwähnten Programme des britischen Geheimdienstes kennt die Vodafone Gruppe nicht. Zudem betreibt die Vodafone Gruppe die in der Berichterstattung erwähnten Kabel nicht.
Vodafone dementiert in dem jetzt veröffentlichten Blog-Eintrag „Zur aktuellen Berichterstattung über Vodafone“ fast alle aufgestellten Behauptungen stichpunktartig und merkt an:
- Die Vodafone Gruppe arbeitet in keinem Land über das gesetzlich erforderliche Maß hinaus mit Geheimdiensten oder Sicherheitsbehörden zusammen, indem die Vodafone Gruppe ihr Netzwerk für irgendeine Form der Massenüberwachung öffnet.
- Die Vodafone Gruppe erlaubt in keinem Land in keiner Form Zugang zu Kundendaten, außer diese Auskünfte werden über den in diesem Land vorgeschriebenen gesetzlichen Weg durch in diesem Land autorisierte Behörden und Sicherheitsdienste angefordert.
- Die Vodafone Gruppe weist darauf hin, dass Telekommunikationsbetreiber gesetzlichen Einschränkungen unterliegen, was die Möglichkeit zur Kommunikation und Offenlegung von Informationen bezüglich gestellter Auskunftsersuchen sowie von Prozessen und Systemen zur Beantwortung dieser Ersuchen betrifft. Das Strafmaß für einen Bruch dieser gesetzlichen Verpflichtung liegt bei bis zu fünf Jahren Haft.
Erst im Juni hatte Vodafone seinen Transparenz-Bericht vorgelegt. So massiv ist die Überwachung.