Nachbessern nicht nötig
Siri: Die perfekte Assistentin – seit dem ersten Tag
Eine der Eigenschaften, die Apple als Konzern definieren, ist die Tendenz Cupertinos „perfekte Produkte“ ausliefern zu wollen.
Unabhängig davon, wie ihr die zurückliegenden Neuveröffentlichungen des iPhone-Herstellers bewertet, könnt ihr euch sicher sein: Wäre Apples Chefetage nicht davon überzeugt euch ein perfektes Produkt anbieten zu können, hätte man sich mit dem Marktstart wahrscheinlich noch eine halbes Jahr Zeit gelassen oder komplett auf die Produktion verzichtet. Apple lebt das eigene Firmen-Mantra: „A Thousand No’s for Every Yes“.
Den verfrühten HomePod-Start sortieren wir hier Regel-bestätigende Ausnahme ab, um auf die eine Stolperfalle des perfektionistischen Ansatzes hinzuweisen. Denn die Tatsache, dass sich Apple beim Start seiner Produkte fast immer sicher ist, ein perfektes Angebote geschaffen zu haben, führt in vielen Fällen dazu, dass Apple nachträglich nur noch selten Hand anlegt.
Langjährigen Apple-Nutzer wissen: Wenn das neue Produkt nicht direkt von Tag 1 fesselt, dann stehen die Chancen gut, dass euch die Neuveröffentlichung auch zwei Jahre später noch nicht nicht überzeugt. Unabhängig davon, ob wir über neue Apple-Applikationen, neue Tastaturen in der MacBook-Familie oder die drahtlosen AirPort-Router sprechen, einmal zum Verkauf freigegeben gehören Revisionen und größere Umbauten anschließend eher zur Ausnahme als zur Regel.
Eine Eigenart Apples, an der auch die 1-Mann-Projekte des Unternehmens eine Mitschuld tragen. ifun.de berichtete im Oktober 2017: Sind die 1-Mann-Projekte schuld?
Ein hervorragendes Fallbeispiel für die Auslieferung perfekter Produkte ist Apples Sprachassistentin Siri. Seit ihrem Start mit dem iPhone 4s arbeitet Siri quasi unverändert. Hier und da hat Apple die Assistentin zwar mit Funktionserweiterungen wie der Anzeige von Sport-Ergebnissen und der zaghaften Integration von Drittanbieters-Apps, etwa zum Absetzen von Überweisungen, versehen, diese Anstrengungen lassen sich jedoch am ehesten mit einem Kaufhaus vergleichen, das trotz unverändertem Warenbestand eine neue Schaufenster-Deko präsentiert, als mit der Evolution, die Siri so dringend nötig hätte.
Diese Meinung teilen nicht nur viele iPhone-Anwender, auch Norman Winarsky, einer der Siri-Schöpfer macht Apple den Vorwurf zu stagnieren.
Im Gespräch mit dem Online-Magazin Quartz erinnert sich Winarsky an Apples Siri-Vorstellung 2011. Damals glaubte der Entwickler fest daran, dass Apple eine erneute Revolution starten würde – inzwischen stellt Winarsky fest: „Überraschung und Spass sind Siri abhanden gekommen.“
The revolution ended up a little clunkier than planned. Seven years after that launch, Siri still at times stumbles over spoken requests and struggles to integrate the many things it should know about you into useful responses. It remains the most popular AI assistant, but usage is declining. This isn’t where Winarsky thought Siri would be at this point. In a recent interview with Quartz, Winarsky said that the AI’s current capabilities fell short of his earlier predictions for the assistant in several key ways. […] „These are hard problems and when you’re a company dealing with up to a billion people, the problems get harder yet,” Winarsky said. “They’re probably looking for a level of perfection they can’t get.”