Hohe Geldbeträge erbeutet
SIM-Swapping: Festnahmen wegen Telefonnummern-Diebstahl in Deutschland
Der Bericht über erste Festnahmen aufgrund von SIM-Swapping in Deutschland passt ja ganz gut zu unserer Facebook-Meldung eben. Unter SIM-Swapping versteht man den virtuellen Diebstahl einer SIM-Karte. Kriminelle übertragen dabei fremde Telefonnummern auf eine eigene SIM, meist kommen hier eSIMs zum Einsatz, da die Telekom-Firmen hierfür mittlerweile recht einfache Wechsel-Tools bereitstellen.
Die Online-Aktivierung bzw. das Übertragen einer Telefonnummer auf eine eSIM kann teils online über die Kundenzentren von Telekom, Vodafone und O2 erledigt werden. Diese Funktion machen sich Kriminelle zunutze, die zuvor in den Besitz der Zugangsdaten der betroffenen Kunden gelangt sind. Einmal mehr wird Kunden hierbei die Fahrlässigkeit zum Verhängnis, ein und dasselbe Passwort für mehrere Onlinedienste zu nutzen. Die Hacker testen in öffentlich zugänglichen Datenbanken gefundene Login-Password-Kombinationen aus, bis sie fündig werden.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet nun von einem aktuellen Fall und Festnahmen in Deutschland. Hacker in Nordrhein-Westfalen haben demnach mit dieser Masche teils hohe Geldbeträge erbeutet. Der Fall sollte einmal mehr als Mahnung verstanden werden, unbedingt starke und für jedes Konto eigene Passwörter zu verwenden. Wenn möglich, sollten zusätzlich verfügbare Autorisierungsmechanismen unbedingt aktiviert werden.
Twitter-Chef prominentes Opfer von SIM-Swapping
In den USA macht das Thema schon seit einiger Zeit die große Runde. Offenbar wurde auch der Twitter-Chef Jack Dorsey zum Opfer von SIM-Swapping. In seinem Fall hatten die Hacker allerdings scheinbar keine finanziellen Interessen, sondern nutzten den Zugang zu seinem Twitter-Konto, um über Dorseys Account rassistische Nachrichten abzusetzen.
Mittlerweile scheint bestätigt, dass sich die Angreifer in diesem Fall die Funktion, Tweets per SMS abzusetzen, zunutze machten. Als Identifikation zählt hier ausschließlich die Telefonnummer. Twitter hat diese Funktion wohl aufgrund des Vorfalls nun vorübergehend deaktiviert.