Sicherheitsreport 2014: Telekom unterstellt „Digitale Schizophrenie“
Die Deutsche Telekom hat ihren Sicherheitsreport 2014 vorgelegt. Die im Auftrag des Netzbetreibers vom Institut für Demoskopie Allensbach angefertigte Studie setzt sich vor allem mit den Sicherheitsbedenken deutscher Online-Nutzer auseinander und führt zwei auf den ersten Blick widersprüchliche Zahlen an.
Demnach sieht jeder Dritte (31 Prozent) Datenbetrug im Internet als großes persönliches Risiko. Fast 90 Prozent der Befragten glauben, dass die meisten Unternehmen persönliche Daten an andere Firmen weitergeben. Jedem Dritten bereitet das große Sorgen. Aber: Nur jeder Zweite liest Datenschutzbestimmungen von Online-Shops „ab und zu“ oder „in der Regel“. Die Mehrheit liest sie selten oder sogar nie.
Ein Punkt, den die Telekom unter dem Schlagwort „digitale Schizophrenie“ einordnet:
Dieser Widerspruch zwischen Angst einerseits und Unvorsichtigkeit andererseits sei auch damit zu erklären, dass die technische Komplexität des Internets einfach zu groß sei, als dass man das Gefühl habe, etwas gegen die Gefahren ausrichten zu können, so der Hirnforscher Prof. Dr. Christian Elger in einem Gespräch mit der Telekom. Diese Überforderung führe wiederum zur einer Verdrängung der Gefahren.
Stopp. Hier fällt uns ganz klar die Causa Spotify ein. Zwar ging es bei der Kritik um die Daten-Abbuchungen des Musik-Streaming-Dienstleisters im Telekom-Netz nicht um Datensicherheit, sondern um das Kleingedruckte einer Tarif-Option, ein gewissenhaftes Lesen der AGB hätte interessierten Kunden hier jedoch auch nicht weitergeholfen.
So korrigierte die Telekom damals – nach rund 30 Tagen kritischer Berichterstattung – einfach ihre AGB. Wer sagt, dass sich andere Anbieter in Sachen „Security im Netz“ nicht ähnlich verhalten?
Der Sicherheitsreport 2014 stützt sich auf 1.503 Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung im Alter ab 16 Jahren. Die Studie beleuchtet den „Sorgenkatalog“ der Bundesbürger im Allgemeinen. Der vollständige Sicherheitsreport 2014 kann hier aus dem Netz geladen werden.