Kreative Ermittlungsmethoden
Scotland-Yard-Beamte klauen entsperrtes iPhone
Was tun, wenn das iPhone eines Verdächtigten verschlüsselt ist, man aber auf die Daten zugreifen will? Ein Ermittler-Team von Scotland Yard nahm sich der Sache praktisch an, und hat einem Verdächtigen sein iPhone entrissen, während er gerade ein Telefonat geführt hat.
Einem Bericht von BBC Online zufolge waren die Ermittler einem Betrugsring auf der Spur und vermuteten die benötigten Beweise auf dem iPhone eines Tatverdächtigten. Die Wirksamkeit von Apples Sicherheitsmaßnahmen in Sachen iPhone-Verschlüsselung und Apples strikte Weigerung, die Behörden bei der Entsperrung verschlüsselter Geräte zu unterstützen, waren in der Vergangenheit ja oft genug Thema. Also schmiedeten die britischen Ermittler ihren etwas ungewöhnlichen aber am Ende effektiven Plan. Zuvor waren offenbar diverse andere Möglichkeiten ausgelotet worden, darunter die Entsperrung per Fingerabdruck unter Zwang.
Ein verdecktes Ermittler-Team entriss dem Verdächtigen sein iPhone, während dieser gerade damit telefonierte. Während andere Beamte den iPhone-Besitzer festsetzten, tippte sich der amtliche iPhone-Dieb durch die Menüs, um ein automatisches Sperren des Bildschirms zu verhindern. Für die Ermittler war das Unterfangen von Erfolg gekrönt. Man haben umfassende Informationen zu den Aktivitäten des Verdächtigen erhalten, dies führte am Ende zu einer Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Detaillierte Informationen über die Rechtsgrundlage der Aktion bleibt der Artikel schuldig, vermutlich aber lässt sich das Ganze als Beschlagnahmung verbuchen.