"Cyber Kiosks" von Cellebrite
Schottische Polizei durchsucht Smartphones mit Spezialrechnern
In Schottland werden 41 Polizeistationen mit sogenannten Cyber Kiosks ausgestattet. Es handelt sich hierbei um Computer-Terminals, die den Beamten einfachen Zugriff auf die auf auf iOS- und Android-Geräten gespeicherten Daten ermöglichen sollen.
Die offenbar vom israelischen Spezialanbieter Cellebrite bezogenen Rechner gestatten im besten Fall den Plug-and-Play-Zugriff auf persönliche Daten der Smartphone-Besitzer. Allerdings funktioniert dies wohl nur dann problemlos, wenn es sich um Geräte handelt, die weder verschlüsselt, noch mit einem Passcode versehen sind. Alles weitere dürfte sich schwieriger gestalten und es ist fraglich, ob mithilfe der Cyber Kiosks ein Zugriff auf mit aktueller Software ausgestattetes iPhone möglich ist.
Die Scotland Police will hier jedenfalls nicht ins Detail gehen und schränkt ihre Aussagen dahingehend ein, dass es sowohl vom Hersteller als auch vom jeweilige Betriebssystem abhängt, auf welche Informationen die Beamten tatsächlich zugreifen können. Als potenzielle Informationsquellen werden die folgenden auf den Geräten gespeicherten Daten genannt:
- Kalendereinträge
- Anruflisten
- Kontaktlisten
- E-Mails
- Browser-Verlauf
- Bilder und Videos
- SMS-Nachrichten
- Inhalte von sozialen Netzen und Chats
- Informationen zu Benutzerkonten
Sinn des Ganzen ist den Behörden zufolge, mal eben auf die Schnelle zu prüfen, ob sich auf einem Smartphone oder Tablet Beweismaterial befindet. Diese Kontrollen werden laut der schottischen Polizei nicht willkürlich, sondern nur in besonderen Verdachtsfällen und auf Basis entsprechender Anordnungen durchgeführt. Im Falle einer positiven Feststellung werde das Gerät dann zu einer eingehenden Untersuchung an ein Spezialteam weitergeleitet, andernfalls könne man das Gerät möglicherweise schon direkt wieder an den Besitzer zurückgeben.