Auch Apple sieht aktuell keinen Handlungsbedarf
Saudi-arabische Überwachungs-App bleibt im Google Play Store
Mittlerweile ist es drei Wochen her, seit die in Saudi-Arabien populäre Smartphone-App Absher in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt wurde. Die staatliche Anwendung gibt Männern umfangreiche Funktionen zur Überwachung und Unterdrückung von Frauen an die Hand. In Verbindung mit der Eingabe der Ausweisnummer der Frau können Benutzer der App beispielsweise die Anzahl der Grenzübertritte oder die maximale Reisedauer ihrer Ehefrauen begrenzen.
Apple und Google kamen in diesem Zusammenhang massiv in die Kritik. Den Unternehmen wurde vorgeworfen, das Angebot der App trotz damit verbundener Menschenrechtsverletzungen zu tolerieren. Beide Unternehmen behielten sich vor, den Sachverhalt zu prüfen. Einmal mehr stehen Apple und Google davor, zwischen geschäftlichen Interessen und freiheitlichen Prinzipien zu entscheiden. Apple bietet dort erst seit wenigen Wochen auch Apple Pay offiziell an.
Während Apple sich bislang anscheinend nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte, hat es Google Medienberichten zufolge nun abgelehnt, die Anwendung aus dem Play Store zu entfernen. Die App sei geprüft worden und verstoße nicht gegen die Richtlinien des Google Play Store.
Google hat die Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Jackie Speier offenbar bereits über diese Entscheidung informiert. Speier hatte vergangenen Monat federführend eine Anfrage diesbezüglich an Apple und Google gestellt und zugleich gefordert, das Angebot der App einzustellen. Von Apple liege zwar noch kein finales Statement vor, Speier bezeichnete allerdings alle bislang erhaltenen Antworten von Apple und Google als sehr unbefriedigend.