"Apple wollte Geld sparen"
Sammelklage unterstellt absichtlichen Fehler in FaceTime unter iOS 6
Im Frühjahr 2014 hat die Tatsache für Ärger gesorgt, dass sich FaceTime nicht mehr unter iOS 6 nutzen lässt. Knapp drei Jahre später sieht sich Apple deswegen nun mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Hersteller habe die Fehlfunktion absichtlich herbeigeführt, um Nutzer zur Installation von iOS 7 zu zwingen.
Der Hintergrund für das Interesse Apples, FaceTime nur noch mit iOS 7 zu erlauben, ist in einem Patentstreit mit dem Sicherheitsunternehmen VirnetX zu suchen. Apple hatte mit FaceTime ursprünglich offenbar gegen ein Patent des Unternehmens verstoßen und wurde zu 302 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt. Um weitere Patentverletzungen zu umgehen, hat Apple Änderungen an der FaceTime-Datenübertragung vorgenommen, die für einen drastischen Anstieg der mit der Nutzung des Dienstes verbundenen Serverkosten sorgten. Im Jahr 2013 lagen diese offenbar bei rund 50 Millionen Dollar.
Im Rahmen des Patentstreits mit VirnetX wurden interne Apple-E-Mails veröffentlicht, auf deren Inhalt die aktuelle Sammelklage basiert. Apple habe aufgrund der hohen Datendurchleitungskosten nach einer Möglichkeit gesucht, die Nutzung der in iOS 6 noch implementierten Technologie zu reduzieren. In iOS 7 war dann eine überarbeitete und verbesserte FaceTime-Integration an Bord.
Die Verfasser der Sammelklage beschuldigen Apple, bewusst einen Fehler in die Software implementiert zu haben, der die Nutzung von FaceTime unter iOS 6 verhindert. Als Lösung wurde dann das Update auf die aktuelle iOS-Version 7 empfohlen. Die Kläger kritisieren nun, dass diese iOS-Version mit älteren Geräten nicht voll kompatibel war und auf den iPhone-Modellen 4 s und 4 zu Abstürzen und Leistungseinbußen führte.