Russland vs. Apple: Die drei größten Provider verzichten auf das iPhone
Eine interessante Randnotiz von unseren osteuropäischen Nachbarn: Russland entfernt sich vom iPhone. Im Laufe der vergangenen sechs Monate haben die drei größten russischen Mobilfunkanbieter – VimpelComm, MTS und MegaFon – kurz nacheinander den Filial-Vertrieb des Apple Smartphones eingestellt und werden weder ihren Bestandskunden noch potentiellen Neu-Abonnenten ein Apple-Handy zum Vertragsabschluss bzw. zur Vertragsverlängerung anbieten.
Ähnlich wie hierzulande, kontrollieren auch die drei russischen Marktführer ganze 80% der knapp 180 Millionen Mobilfunknutzer und wollen zukünftig vor allem Samsungs Galaxy-Familie und die Windows Phone-Einheiten Nokias promoten.
Nach dem MTS bereits Ende 2012 auf die iPhone-Vergabe verzichtete, ist nun auch VimpelCom nachgezogen und begründet den Bruch mit Apple in wenigen Sätzen. Die Verträge mit Cupertino seien drakonisch, finanziell wenig interessant und würden vor allem der Marketing-Abteilung zu wenig Spielraum lassen. Auf Apples Smartphone lassen sich keine Provider-Apps vorinstallieren, preislich gibt es bei den Geräten, die in Russland mit hohen Import-Steuern belegt werden und gerne auch für knapp $920 über den Tresen gereicht werden, zu wenig Spielraum.
Die Einschnitte dürften für Apple deutlich zu spüren sein. Bereits der Ausstieg MTS aus Apples iPhone-Partnerschaft hat für eine Marktverschiebung zu Gunsten des Windows Phone Betriebssystems gesorgt. MTS CEO Andrei Dubovskov äußerte sich damals gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg:
Apple wants operators to pay them huge money, subsidizing iPhones and their promotion in Russia. Now it’s not beneficial for us. It’s good we stopped selling the iPhone as these sales would’ve brought us a negative margin.