Russisches Roulette: Die $16.000 Schnapsidee
In letzter Zeit ist es ein wenig ruhig geworden um die Erfolgsgeschichten und die in den frühen AppStore-Tagen allerorts vorherrschende Goldgräberstimmung. Hier und da berichten große Spielehersteller wie EA oder die Angry Birds-Macher zwar von beindruckenden Absatz- und Download-Zahlen. Sympathische „Kleiner App-Entwickler kauft sich Pazifik-Insel“-Geschichten muss man dieser Tage jedoch wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen suchen.
Kommen wir zu William Wilkinson. Vor genau zwei Jahren mit der fixen Idee aufgewacht, ein virtuelles „Russisches Roulette“ auf das iPhone zu bringen, hat Wilkinson sich an seinen Rechner gesetzt und aufs Geratewohl die ersten Vorarbeiten umgesetzt. In nur knapp zwei Stunden stellte Wilkinson das $6-Bild eines Revolvers frei, kaufte sich auf der Audio-Plattform Sounddogs die passenden Waffengeräusche ein (Kostenpunkt: $3) und entwarf einen Startbildschirm seiner App-Idee. Grob vorbereitet, setzte der damals 17-jährige dann die folgende Twitter-Nachricht ab:
Ich bin auf der Suche nach einen iPhone-Entwickler für ein wirklich kleines Projekt. Interesse? Schick mir eine Mail.
20 Minuten später hatte Wilkinson seinen Entwickler gefunden. Der Deal: Kein festes Honorar, sondern eine Umsatzbeteiligung für den Programmierer. Innerhalb einer Woche war die Applikation fertig geschrieben und bei Apple eingereicht. „Silver Revolver“ (AppStore-Link) sollte nach seiner Freigabe die erste AppStore-Anwendung werden, die Russisches Roulette auf das iPhone-Display brachte.
Jetzt zieht William Bilanz:
Die Applikation brachte mir $16.000 in nur einem Monat. Wie genau wir das geschafft haben kann ich immer noch nicht sagen – es ist einfach passiert. Kurz nach der AppStore-Freigabe war ich eine Weile in Texas – hier nahm die Applikation richtig fahrt auf. Irgendwo auf Platz 50 der AppStore-Charts platziert, wurden ca. 1000 Kopien am Tag verkauft. Und jetzt, zwei Jahre später, liefert die Applikation immer noch genug Einnahmen um mir meinen täglichen Lunch zu finanzieren.
Glückwunsch. Das kurze Youtube-Video der ersten Version (mittlerweile ist die App etwas gereift) ist unten eingebettet.