Roaming: Die letzte Preisrunde vor der Abschaffung im Juni 2017?
Zum 30. April 2016 wurden die Gebühren für die Nutzung von Mobilfunkdiensten im EU-Ausland ein weiteres Mal gesenkt und dürften damit die letzte Stufe vor ihrer geplanten Abschaffung im Sommer 2017 erreicht haben.
Seit dem ersten Mai gilt nun die folgende Preisstaffel: Mobilfunk-Nutzer zahlen jetzt ihren regulären Inlandstarif mit einem zusätzlichen Aufschlag von 5 Cent netto pro Minute für jeden Anruf oder pro Megabyte für heruntergeladene Daten. Für eine ausgehende SMS werden 2 Cent netto berechnet.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband ergänzt zudem:
[…] die Obergrenzen für Roaming-Tarife ohne Mehrwertsteuer [liegen] dann bei Anrufen bei 19 Cent pro Minute, bei 6 Cent pro SMS und bei 20 Cent pro genutztem Megabyte. Eine endgültige Abschaffung der Roaming-Gebühren hängt allerdings davon ab, ob die EU-Kommission eine Neuregelung der Großhandelstarife findet.
Ob die Roaming-Gebühren im kommende Sommer wirklich komplett abgeschafft werden, hängt vom Einsatz der EU-Kommission ab. Diese muss bis Juni 2017 eine gangbare Neuregelung für die Großhandelspreise finden.
Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, mahnt:
Viel zu lange schon zahlen europäische Verbraucherinnen und Verbraucher zu hohe Gebühren für das Telefonieren und Surfen im europäischen Ausland. Die EU-Kommission muss dafür Sorge tragen, dass die teuren und in einem einheitlichen Binnenmarkt nicht zu rechtfertigenden Roaming-Gebühren endgültig der Vergangenheit angehören.
Die hiesigen Netzbetreiber haben mit allerlei Vertragsoptimierungen schon im Vorfeld der jetzt in Kraft getretenen Preissenkungen reagiert:
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Volker Briegleb hat versucht das aktuelle Tarif-Wirrwarr in einer übersichtlichen Tabelle auf heise.de abzubilden.