217 Apps mussten dran glauben
Regierungsanfragen: Apple veröffentlicht 1. Transparenzbericht 2019
Apple hat seinen Transparenzbericht auf den aktuellen Stand gebracht und informiert über Anzahl und Umfang der weltweiten Regierungsanfragen im ersten Halbjahr 2019.
Zum zweiten Mal informiert Apple auch über Anfragen, die mit der Forderung einhergingen, spezifische Apps aus dem App Store zu entfernen.
Einmal mehr führt Deutschland die Rangliste der von staatlichen Organisationen gestellten Auskunftsersuchen in Europa an. Insgesamt haben deutsche Behörden in den vergangenen sechs Monaten 13.558 Mal bei Apple um Unterstützung gebeten, in 11.042 Fällen bekamen sie auch Auskunft.
Die knapp 75 Auskunftsersuchen pro Tag zielten auf insgesamt 603 iCloud-Accounts, 21.368 Geräte und 5378 Kreditkarten- und Finanz-Datensätze ab.
Die Hohe Anzahl der Geräte-Abfragen hängt offenbar damit zusammen, dass sich deutsche Behörden bei der Aufklärung von Diebstählen mehr Mühe als in anderen Ländern geben – der starke Fokus auf die „Device Requests“ hängt Apples Angaben zufolge vor allem mit Vorfällen aus dieser Kategorie zusammen. Apple wird hier beispielsweise auch um Mithilfe gebeten, wenn der rechtmäßige Eigentümer eines Geräts gesucht wird.
Aus ähnlichen Gründen fällt Apple zufolge die Zahl der Auskunftsersuchen zu finanziellen Informationen in Deutschland sehr hoch aus. Bei den 1.072 Anfragen seien erneut größtenteils Betrugsfälle mit Geschenk- und Kreditkarten der Anlass gewesen.
Delikater wird es bei sogenannten Kontenanfragen. In 459 Fällen haben deutsche Behörden bei Apple angeklopft, um Informationen rund um Benutzerkonten zu erhalten und in 344 Fällen auch Antwort erhalten. Hier können neben Name und Adresse des Kontoinhabers sowie Kontoverbindungen zu Apple-Diensten und laut Apple fallabhängig auch Inhaltsdaten von Kunden wie Fotos, E-Mails, Sicherungen von iOS-Geräten, Kontakte oder Kalender übermittelt werden.
Deutschland liegt in diesem Bereich mit 603 betroffenen Accounts weltweit auf dem fünften Platz, nur in Taiwan (1056), in Brasilien (2745), in den USA (15.301) und in China (15.666) wollten die Ermittler noch mehr Stammdaten von Apple haben.
Weltweit musste 217 Apps dran glauben
Zum zweiten Mal nennt Apple auch Details im Zusammenhang mit externen Anfragen aufgrund von Rechtsverstößen von Apps.
So wurden in den sechs im aktuellen Transparenzbericht erfassten Monaten insgesamt 217 Apps aus dem App Store entfernt, mit 194 kommt der Großteil davon, vorwiegend wegen illegalen Glücksspiels und Pornografie, erneut aus China.
Deutschland hat hier eine weiße Weste, bemerkenswert sind die insgesamt 46 Löschgesuche aus Vietnam (0 Apps wurden entfernt), die 275 Löschgesuche aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (0 Apps wurden entfernt) und die 16 Lösch-Forderungen aus Russland von denen 15 umgesetzt wurden.
Apple stellt die Zahlen wie immer nach Ländern sortiert zum Abruf bereit. Die Übersicht für Deutschland findet ihr hier, in vollem Umfang kann der Transparenzbericht hier als PDF eingesehen werden.