Posteo kritisiert BSI: „Behörde informiert kleine Anbieter nicht“
Die E-Mail-Anbieter Posteo übt im Hausblog scharfe Kritik an dem Vorgehen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach dem am Wochenende aufgedeckten Daten-Diebstahl. Zwar habe das BSI nach dem Bekanntwerden der E-Mail Übernahme von rund drei Millionen deutschen Adressen die großen Deutschen Anbieter zeitnah informiert – ifun.de berichtete über die Reaktionen Vodafones und der Telekom – eine Kontaktaufnahme mit den kleinen Mitbewerbern am Markt habe jedoch zu keiner Zeit stattgefunden.
So adressiert Posteo die Bestandskunden derzeit leicht resignierend: „Wir würden unsere Nutzer sehr gerne darüber informieren, ob sie betroffen sind – und bemühen uns intensiv, Kontakt zu Verantwortlichen im BSI herzustellen“ heißt es im einleidenden Absatz des Blog-Beitrages. Das Vorhaben ist bislang jedoch noch nicht von Erfolg gekrönt.
Online-Kriminelle hatten sich den Zugang 18 Millionen E-Mail Konten weltweit verschafft – darunter zu drei Millionen deutschen Adressen.
Das BSI hat uns bisher nicht mitgeteilt, ob – und wenn ja, wieviele bzw. welche Posteo-Postfächer vom aktuellen Datendiebstahl betroffen sind. Inzwischen wurde uns von der Pressestelle mitgeteilt, dass diese Auskünfte nur E-Mailanbietern erteilt wurden, bei denen mehr als 20.000 Postfächer betroffen sind. Diese (sehr großen) Anbieter haben nun die Möglichkeit, alle betroffenen Kunden adäquat zu informieren.
Posteo empfiehlt seinen Bestandskunden derzeit einen Abstecher auf die Testseite des BSI.