Spezieller Polizei-Messenger
Polizei Bayern: 3000 iPhones und eine Messenger-App für 3,7 Mio.
Zur Vorstellung des Sicherheitskonzeptes zum diesjährigen Oktoberfest zeigte sich Bayerns Innenminister, Joachim „WhatsApp muss überwacht werden“ Herrmann, begeistert über die guten Erfahrungen, die die Polizei im vergangenen Jahr mit dem Einsatz moderner Kommunikationstechnik sammeln konnte.
2016, so der Innenminister, habe der Einsatz moderner Technik für einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn verantwortlich gezeichnet. So habe man die Einsatzkräfte auf Festgelände und im Wiesn-Umfeld mit Smartphones ausgestattet und auf einen modernen Messenger-Dienst als unterstützendes Kommunikationsmittel zum Digitalfunk gesetzt. Anstrengungen, die zu kürzeren Reaktionszeiten und einem schnelleren Eingreifen der Einsatzkräfte beigetragen hätten.
Gute Erfahrungen, die jetzt ausgebaut werden sollen. Bis Ende des Jahres will Herrmann jetzt sämtliche Polizeiverbände im Freistaat mit iPhones ausstatten. Nach Angaben der Welt sollen knapp 3000 Geräte-Einheiten benötigt werden um spätestens 2018 in jedem Streifenwagen mindestens ein Modell griffbereit zu haben.
Messenger für 3,7 Millionen
Zusätzlich will Herrmann die Polizei Bayern mit einer speziellen Messenger-App ausstatten. Bettina Ullrich erklärt auf welt.de:
Der Polizei-Messenger soll es Einsatzkräften ermöglichen, mit ihren Diensthandys Fotos und Videos an Kollegen zu schicken. Fahndungsfotos oder Bilder vom Tatort zum Beispiel. Das ist per Digitalfunk nicht möglich, dessen Bandbreite ist für große Datenmengen zu gering. Doch eine Unzulänglichkeit des neuen Digitalfunknetzes, dessen Entwicklung und Betrieb bis 2021 rund eine Milliarde Euro gekostet hat, will das bayerische Innenministerium darin nicht sehen. Der Polizei-Messenger, Kostenpunkt: 3,7 Millionen Euro, ist laut Herrmann eine „Ergänzung zu unserem hochmodernen Digitalfunk“. […] Der Polizei-Messenger funktioniere so ähnlich wie der zum Facebook-Konzern gehörende WhatsApp-Dienst. Die Einsatzkräfte kommunizieren in Gruppen-Chats.
Die Polizei Bayern wird auf den Messenger Teamwire des Münchner Entwicklers Grouptime setzen und das Netz des Düsseldorfer Mobilfunkers Vodafone nutzen. Ein Rahmenvertrag für den Messengerdienst sei bereits unter Dach und Fach.