PIN-Bestätigungen sollten zweites „Kneipen-iPhone“ verhindern
Das durch den Verlust des iPhone 4-Prototypen geprägte Frühjahr 2010 steht synonym für eines der größeren Debakel in Apples Firmengeschichte. Über Wochen musste Cupertino der medialen Ausschlachtung einer anstehenden Produktvorstellung beiwohnen – eine ungewohnte Situation für den verschwiegenen Konzern und beispiellos in der 35-jährigen Firmengeschichte. Die Story des in einer Kneipe verlorenen iPhone 4-Prototypen sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein, wer Nachholbedarf ausmacht, liest sich durch diese Zusammenfassung.
Zurück ins Jahr 2011. Um nicht ein zweites mal durch die unachtsame Handhabe eines Mitarbeiters vorgeführt zu werden, hat Apple inzwischen verstärkte Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Spionage-ähnliche Vorkehrungen über die Adriana Lee nun am Beispiel des Verizon-iPhones informiert.
Apple, so unser Stand Ende 2010, könnte ein zweites iPhone 4-Modell einführen. Ein Gerät, dass sich nicht nur auf die Mobilfunkfrequenzen des bisherigen Exklusiv-Partners AT&T versteht, sondern auch auf dem CDMA-Netzen der Verizon-Konkurrenz funken kann. Gerüchte die im Januar 2011 bestätigt wurden, in der Zwischenzeit jedoch ein gut gehütetes Geheimnis blieben. Ein Umstand, so Adriana Lee, der den strikten und von Grund auf überarbeiteten Geheimhaltungsvorschriften Apples zu verdanken war. So mussten die mit Testgeräten ausgestatteten Verizon-Mitarbeiter alle 12 Stunden einen geheimen PIN-Code an Apples Hauptquartier senden und so bestätigen, dass sich die CDMA-Prototypen nach wie vor in den richtigen Händen befanden. Wer die Bestätigung vergaß riskierte die Fernlöschung der ausgegebenen Geräte.
„While only select staffers got the privilege of handling the Apple smartphone in advance, others were entrusted to field test Verizon connectivity at Apple Stores, says the insider, who confirms that this was going on as early as six months prior to the announcement.“
Und auch über das Gerät selbst durfte Verizon-intern kein Wort verloren werden. Zwar wussten ausgewählte Mitarbeiter von der bevorstehenden Markteinführung eines CDMA-Gerätes bescheid, für den Großteil der Belegschaft waren die Spekulationen um eine bevorstehenden Verkaufsstart jedoch – wie auch für uns – nur Gerüchte. Laut Lee referierten selbst die eingeweihten Mitarbeiter das Verizon-iPhone ausschließlich über einen Code-Namen. Anstatt das Gerät beim Namen zu nennen, hieß das neue iPhone-Modell innerhalb Verizons bloß „ACME-Device“.