«The Business of Selling Your Location»
New York Times-Recherche: Das Geschäft mit euren Standort-Daten
Wenn ihr heute Abend etwas Zeit, grundsätzlich ein gutes Englischverständnis und keine Problem damit haben sollte, euch eure ohnehin schon zynische Weltsicht einmal mehr zu bestätigen lassen, dann sichtet diese Ausnahme-Recherche The Business of Selling Your Location der New York Times.
Die Reporter der Times haben ausgewählten Smartphone-Apps den Zugriff auf die eigene Geoposition gewährt, um anschließend in zeitraubender Fleißarbeit zu prüfen, welche Geodaten, wie häufig, mit welcher Genauigkeit an welche Unternehmen übermittelt und verkauft wurden und welche Persönlichkeitsprofile sich damit erstellen bzw. welche Tagesabläufe rekonstruieren lassen.
Keine bahnbrechenden Neuigkeiten, aber ein willkommener „Reality-Check“, der sich auf dem Portal der Times nicht nur in einer interaktiven Longform-Geschichte nachlesen, sondern in der Montags-Episode des Times-Podcasts „The Daily“ auch nachhören lässt: „The Business of Selling Your Location“.
Um die Geschäftspraktiken des Geschäftes mit Standort-Daten zu bewerten, testete die Times 20 Apps, die bereits im Vorfeld von Sicherheitsforschern und Brancheninsidern als Anwendungen gekennzeichnet wurden, die eingesammelte Daten an Dritte weiterleiten. Insgesamt schickten 17 Apps die genauen Breiten- und Längengrade [der Positionen ihrer Nutzer] an rund 70 Unternehmen. Die genauen Standortdaten einer App, WeatherBug für iOS, wurden an 40 Unternehmen übermittelt. Von der Times kontaktiert, gaben einige der Unternehmen, denen die Standort-Daten zugespielt wurden an, dass die Übermittlung „unerwünscht“ bzw. ihr Umfang „unangemessen“ war…
Eine ausgesprochene Empfehlung.