Neugierige iPhone-Applikationen: Forscher der TU Wien widmen sich schnüffelnden Apps
Die Studien-Ergebnisse ( „Detecting Privacy Leaks in iOS Applications“ – PDF-Link) des Forscherteams der TU Wien können sich sehen lassen. Insgesamt 1407 iPhone-Applikationen haben Manuel Egele, Christopher Kruegel, Engin Kirda und Giovanni Vigna in den letzten Monaten durchleuchtet und auf die Weiterverarbeitung privater Informationen hin geprüft. Das Ergebnis: Allein 55 Prozent der überprüften Anwendungen übertragen zumindest die eindeutige Geräte-Identifikationsnummer des iPhones zurück an den App-Hersteller bzw. (falls die Anwendung Werbung einblendet) an den, für die Anzeigen verantwortlichen Werbevermarkter.
Auf der österreichischen Webseite Futurezone erklärt Egele seine Bedenken gegen die, für sich genommen eigentlich unproblematische Übertragung der iPhone-ID im Interview:
Es gibt zum Beispiel Apps, bei der die Datenbank von Facebook eingebunden wird, so dass man seinen Status automatisch updaten kann, wenn man diese Daten miteinander kombiniert, können Werbeunternehmen Persönlichkeitsprofile erstellen, weil sie über einen mächtigen Pool an Daten verfügen.
Kurz: Nehmen sich die App- bzw. die Werbeanbieter die Zeit den auflaufenden Datenbestand zu analysieren, lassen sich Verknüpfungen zwischen Nutzern und Geräten relativ schnell ausmachen. Doch der Datenhunger betrifft nicht nur die recht unspektakuläre Seriennummer des iPhones, so Egele weiter
Es gibt auch Apps, die GPS-Daten oder ganze Adressbücher aus dem Telefon an Dritte übertragen. Bei der Nutzung von GPS muss der Nutzer zwar vorher zustimmen, aber er ist sich oft nicht bewusst, dass er dadurch Werbefirmen einen permanenten Zugriff auf seinen Aufenthaltsort ermöglicht. Was die Firmen mit den Daten wirklich machen, weiß keiner.
Neben 852 kostenlosen Anwendungen untersuchten die Akademiker auch 582 Applikationen aus dem inoffiziellen Cydia Store. Kurz: Während 21% der Anwendungen aus Apples offiziellem Software-Kaufhaus zumindest die Gerätenummer übertragen haben, informierten nur 4% der Cydia Store Applikationen ihre Entwickler über eure Geräte-ID.
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