Alte Fehler weniger wichtig
Neue und alte Bugs: Zur Software-Qualität von iOS 13
David Shayer arbeitete fast 20 Jahre als Software-Entwickler für Apple. Auf tidbits.com hat der Programmierer jetzt sechs Gründe aufgeführt, die seiner Meinung nach dazu führen, dass sowohl iOS 13 als auch macOS Catalina so fehleranfällig sind.
Eine der Beobachtungen Shayer: Während Regressionen in den Betriebssysteme umgehend behoben werden, werden ältere Bugs eher ignoriert.
Regressionen und alte Bugs
[…] Wenn ein Ingenieur versehentlich ein funktionierendes Feature kaputt macht, spricht man von einer Regression. Hier wird erwartet, dass diese repariert werden.
Wenn in der Qualitätssicherung jedoch feststellt wird, dass sich ein Bug-Report auf einen Fehler bezieht, der bereits in früheren Versionen der Software existierte, wird dieser mit dem Hinweis „keine Regression“ markiert. Per Definition ist es damit kein neuer Fehler, es ist ein alter Fehler. Und hier stehen die Chancen gut, dass niemand beauftragt wird, diesen zu reparieren.
Nicht alle Gruppen bei Apple arbeiten so, aber viele. Es machte mich damals verrückt. Eine Gruppe, die ich bei Apple kannte, fertigte sogar „Not a Regression“-T-Shirts an. Wenn ein Fehler keine Regression ist, muss er nicht behoben werden. Aus diesem Grund werden der Fehler beim Hochladen von iCloud-Fotos und der oben erwähnte Fehler bei der Kontaktsynchronisierung möglicherweise nie behoben.