Enthaltene Informationen weiterhin relevant
Neue Sicherheitslücke: „iBoot“-Komponente von iOS 9 frei im Internet verfügbar
Teile des Quellcodes für die iOS-Systemkomponente „iBoot“ lassen sich offenbar frei im Internet laden. Experten bezeichnen den Vorgang als enormes Leck, wenngleich die veröffentlichte Komponente selbst offenbar noch aus einer älteren iOS-Version stammt. Bislang ist unbekannt, wer für die Veröffentlichung verantwortlich ist.
iBoot ist als Kernkomponente für den Startvorgang von iOS-Geräten verantwortlich, das Programm lädt nach dem Anschalten alle zunächst wichtigen Elemente in den Systemspeicher und stellt sicher, dass diese auch valide und von Apple zertifiziert sind.
Die Tatsache, dass die nun veröffentlichte Code-Version aus iOS 9 stammt, schränkt die mit der Veröffentlichung verbundene Gefahr zwar ein, Sicherheitsforschern zufolge dürften traditionell Teile davon auch bis in die aktuelle Version des Betriebssystems hinein Verwendung finden und somit bei der Suche nach Schwachstellen für Angriffe auf das System oder auch neue Jailbreaks hilfreich sein.
This is the SRC for 9.x. Even though you can’t compile it due to missing files, you can mess with the source code and find vulnerabilities as a security researcher. It also contains the bootrom source code for certain devices…
— Apple External (@Apple_External) February 6, 2018
Wenngleich bislang keine finale Bestätigung dafür vorliegt, dass der Quellcode authentisch ist, halten Sicherheitsexperten die Veröffentlichung für ein ernst zu nehmendes Problem, zumal ein im Download enthaltenes Verzeichnis mit dem Titel „Dokumente“ hilfreiche Zusatzinformationen zur iBoot-Komponente liefere.
Apple veröffentlicht bereits seit 2016 Teile des iOS-Quellcodes, damit Programmierer Einblick erhalten und das Unternehmen bei der Fehlersuche unterstützen können. Die iBoot-Komponente wurde als sehr sensibler Bereich bislang jedoch strikt unter Verschluss gehalten.
Eine direkte Bedrohung für aktuelle Geräte ist unwahrscheinlich, zumal diese neben neueren Betriebssystemversionen dank Apples streng verschlüsselter „Secure Enclave“ über zusätzlichen Schutz verfügen. Ob und in welcher Form der Vorgang langfristige Folgen hat, lässt sich noch nicht einschätzen. Eine Stellungnahme Apples steht noch aus. Die Onlinemagazine Motherboard und Redmond Pie berichten ausführlich.