Facebook und Google betroffen
Nach Machtdemonstration: Apple reaktiviert Unternehmens-Zertifikate
Die Botschaft dürfte angekommen sein: Wer sich nicht an Apples Regeln hält und die ausschließlich für den internen Einsatz vorgesehenen Unternehmens-Zertifikate dafür zweckentfremdet, Anwendungen am App Store vorbei zu verteilen, muss sich auf schnelle Konsequenzen und eine unangenehme Konfrontation mit Cupertino einstellen.
Dass diese offenbar unabhängig von der Unternehmensgröße einsetzt, zeigen Apples Machtdemonstrationen gegenüber Google und Facebook. So hatte Apple gestern nicht nur dem sozialen Netzwerk die Möglichkeit entzogen hausinterne Anwendungen unter den Angestellten und Entwicklern zu verteilen, auch Google geriet in Visier des iPhone-Konzerns.
Trotz öffentlichem Eingeständnis, umgehender App-Abschaltung und einem hastig ausgegebenem Statement, in dem sich Google für das Angebot der Schnüffel-App Screenwise Meter entschuldigte, deaktivierte Apple die Unternehmens-Zertifikate des Suchmaschinen-Anbieters und sorgte für großflächige Störungen im Arbeitsalltag des weltgrößten Werbevermarkters.
Zwar hat Apple die Unternehmens-Zertifikate beider Konzerne inzwischen wieder reaktiviert, verdient sich aber einen Schulterklopfer für die kontroverse Entscheidung Facebook und Google nicht nur „auf dem kurzen Dienstweg“ zu rügen, sondern (zumindest ansatzweise) die gleichen Regeln durchzusetzen, die auch kleine Entwickler einhalten müssen.
Zyniker vermuten zwar, dass Apple mit den öffentlichkeitswirksamen Backpfeifen vom eigenen FaceTime-Debakel ablenken wollte, wir unterstellen Apple hier jedoch eine authentische Datenschutz-Motivation und freuen uns, dass man wenig konfliktscheu mit dieser umgeht. Im Interesse aller iPhone-Nutzer.